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Viel investiert, aber zu wenig Ertrag

Am letzten Samstag den 29.10.16 startete die 1. Herrenmannschaft mit dem ersten Pflichtspiel in die neue Saison 2016/17. In der 1. Runde des DWP (Deutscher Wasserball Pokal) war man bei Ex-Erstligist WU Magdeburg zu Gast.

Ergebnis: 11:7 (2:1/3:5/2:0/4:1)
pers. Fehler: 13:6

Der Matchplan gegen den Ex-Erstligisten war relativ einfach gestrikt. Man rechnete mit einem sehr körperlichen Spiel, dem man mit Flexibilität und Schnelligkeit begegnen wollte. Um die zu erwartenden körperlichen Defizite auszugleichen, sollte sich das Schlagmann-Team insbesondere in der Verteidigung gegenseitig unterstützen und so viel wie möglich helfen. Aus der so generierten stabilen Defensive heraus, galt es nach Ballgewinn mit schnellem Angriffsspiel den Gegner überfallartig vor Probleme zu stellen, um so neben Konterchancen auch Überzahlspiele zu provozieren. Unter gar keinen Umständen wollte man früh im Spiel einen größeren Rückstand zulassen.

1. Viertel:

In einem so frühen Zeitpunkt der Saison waren beide Teams noch nicht in der Lage für einen ansprechenden Spielfluss zu sorgen. So entwickelte sich das erwartete körperliche Spiel, mit dem das DSC-Team anders als befürchtet, sehr gut klar kam. Mit viel Herz und großem Kampfgeist stellte man sich dem Gastgeber entgegen, konnte aber nicht verhindern, dass dieser in der 3. Minute mit 1:0 das erste Mal in Führung ging. Diesen Treffer erzielte der ausländische Center-Legionär Ilia Butikashvili, der auch zum Kader des ehemaligen DWL-Teams gehörte und in der Folge die Defensive des jungen DSC-Teams um den erfahrenen Bastian Lehmann trotz Zonen-Verteidigung noch vor weitere Probleme stellen sollte.

Vom Rückstand wenig beeindruckt kam das Schlagmann-Team immer besser ins Spiel. Die vorgegebene Taktik ging dabei bestens auf. Bereits im ersten Viertel erkämpfte man sich 4 Überzahlsituationen, von denen jedoch nur eine durch Linkshänder Ogün Agirkaya (Minute 6:04) zum zwischenzeitlichen 1:1 verwerten werden konnte. Dieser Ausgleichstreffer wurde jedoch postwendend durch die Gastgeber gekontert.

Zwischenergebnis: 2:1

2. Viertel:

Das zweite Viertel war der torreichste Abschnitt des Spiels. Die beiden Teams schenkten sich nichts, nur hatte in diesem Viertel das DSC-Team das vermeintlich glücklichere Händchen. Satte 5 Treffer konnte man erzielen und so die Gastgeber, welche ihrerseits mit 3 erzielten Treffern zwischenzeitlich sogar einen 2-Torevorsprung herausgespielt hatten (3:1/4:2), um die Führung bringen. Drei Überzahltreffer von Ogün Agrikaya (9:20/3:2) und Yonatan Rudnik (2x/12:42;4:4/14:23;4:5), sowie zwei Treffer von Carlo Pavljak aus dem Spiel (11:54;4:3/15:19;5:6) drehten die Partie zur Halbzeit in Richtung des DSC.

Halbzeitstand: 5:6

3. Viertel:

Leider konnte man nach der Halbzeitpause nicht an die starke Vorstellung des vorherigen Viertels anknüpfen. So ließ man 4 Überzahlespiele liegen und machte die Gastgeber selbst wieder stark, die durch zwei weitere Centertreffer von Ilia Butikashvili die Partie wieder drehten.

Zwischenergebnis: 7:6

4. Viertel:

Bereits mit dem ersten Angriff des Viertels zogen die Gastgeber auf 8:6 davon. Das Schlagmann-Team konnte zwar noch einmal postwendend durch Yonatan Rudnik antworten (Überzahl/25:02/8:7), danach ließ die Mannschaft jedoch kräftemäßig immer mehr nach und entwickelte zu wenig Offensivdrang. Die Gastgeber hingegen nutzten in der 27. Spielminute eine weitere Chance, um mit einem Rückraumtreffer auf 9:7 davonzuziehen.

In den verbliebenen Minuten steckte das DSC-Team nicht auf und versuchte sich weiter Möglichkeiten, notfalls mit der Brechstange, zu erarbeiten. In dieser Phase erwies sich der Ex-Erstligist aber als das cleverere Team. Die WU Magdeburg verwaltete den Vorsprung besonnen und nutzte die größer werdenden Räume für zwei weitere Treffer zur endgültigen Entscheidung der Partie.

Endergebnis 11:7

Fazit
Der DSC zeigte eine starke Vorstellung mit viel Herz und Kampfgeist. Wenn man der Mannschaft einen Vorwurf machen kann, dann den, dass sie die Vielzahl der Möglichkeiten in den ersten drei Vierteln nicht konsequent genug genutzt hat. So konnte man in dieser Zeitspanne beispielsweise nur 4 von 12 Überzahlspielen verwerten (25%). Auf der Gegenseite bekam man den gegnerischen Centerspieler Ilia Butikashvili (6 Treffer) nie in den Griff, was jedoch angesichts der Qualität des Legionärs auch nicht weiter verwundert.

Im letzten Viertel fehlte dann leider die nötige Power, um das Spiel nochmals zu drehen. Man hatte einfach in den ersten drei Vierteln sehr viel investiert, aber zu wenig Ertrag eingefahren. Gemessen am Spielverlauf ist das Ergebnis unterm Strich zu deutlich ausgefallen und die Niederlage könnte man sogar als unnötig bezeichnen.

Gemessen an den Erwartungen, mit denen die Mannschaftsverantwortlichen nach Magdeburg gereist sind, konnte das Team aber deutlich überraschen.

Trainer Andreas Schlagmann: „Wir haben uns leider für eine klasse Leistung nicht selbst belohnt. Das tut mir leid für die Jungs. Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit unserem Spiel. Ich habe eine sehr starke und geschlossene Teamleistung gesehen, was im Hinblick auf die schwierige Saisonvorbereitung so nicht unbedingt zu erwarten war. Was mich besonders freut, ist, dass Yonatan Rudnik als kompletter junger Neuling im Team bereits Verantwortung übernommen hat und mit drei Treffern sogar unser bester Werfer war. Das verdient Lob und Anerkennung!“

Joost van Kaathoven: „Wir haben eine sehr gute Vorstellung gezeigt und Magdeburg zwischenzeitlich am Rande einer Niederlage gehabt. Da ist es ärgerlich, dass wir in den ersten Vierteln so viele Chancen liegen gelassen und besonders im dritten Viertel nicht den Sack zugemacht haben. Wir wissen jetzt, wo wir noch gravierende Mängel haben, die wir vor dem Ligastart sicherlich noch aufarbeiten werden. Trotz allem kann man mit unserer Vorstellung sehr zufrieden sein.“

Kader:

Tor: Bernd Heinen

Feld: Timo Gonzalez Rodriguez, Carlo Pavljak (2), Joost van Kaathoven, Ogün Agirkaya (2), Alexandr Yerunov, Alexander Scholz, Bastian Lehmann, Antonio Gallardo Alcocer, Yonatan Rudnik (3/Jg. 99), Edward Kliewer (Jg. 99), Sebastian Siegemund
In Klammern stehen die Jahrgänge der Jugendspieler, nebst Anzahl der Treffer.

Ausblick: Für den DSC geht es nun erst in der 2. WBL West weiter. Hier hat man am 19.11.2016 zum Auftaktspiel die SGW Solingen/Wuppertal im heimischen Rheinbad50 zu Gast. Spielbeginn ist 17:30 Uhr.

Mit der SGW Solingen/Wuppertal wartet auch gleich ein richtiger Brocken auf das Schlagmann-Team. Der Vorjahres-Dritte der Liga hat zwar einen Wechsel auf der Trainerposition zu verkraften, blieb aber sonst mit seinem Kader zusammen. In der Vergangenheit zeichneten sich die Spiele gegen die SGW durch körperliche Intensität und knappe Ergebnisse aus. Den DSC erwartet also ein ähnlich schweres Spiel wie gegen die WU Magdeburg.

 

(MI)

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