D.SPORTS

Home of Sports

Viele Fehler – keine Punkte

Eishockey: DEG verliert gegen Bremerhaven mit 1:4

Foto: Birgit Häfner

von Bernd Schwickerath

Wie zum Start der Deutschen Eishockey Liga in Köln kommt die DEG auch gegen Bremerhaven schwer ins Spiel, wie in Köln wird sie danach besser, verpasst diesmal aber den Ausgleich. Weil die Gäste die besseren Special-Teams haben und ihre Chancen eiskalt nutzen, gewinnen sie verdient mit 4:1.

Es gibt in dieser Corona-Saison ein paar neue Regeln in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Dazu gehört zum Beispiel, dass die Spieler hinterher auf den üblichen Handschlag mit ihren Gegnern verzichten müssen, um das Infektionsrisiko zu verringern. Am Sonntagabend kam das der Düsseldorfer EG ganz recht. Bloß weg hier, schien das Motto nach der Schlusssirene zu lauten. Da dauerte es keine 30 Sekunden, ehe die frustrierten Düsseldorfer in der Kabine verschwunden waren.

1:4 (0:1, 0:1, 1:2) hatten sie gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven verloren – und damit die erste Niederlage der neuen DEL-Saison kassiert. Mit einem Punkt im Schnitt steht die DEG damit auf Rang sechs der Nordgruppe. Wobei die Tabelle nach gerade mal zwei von maximal 38 Spielen natürlich noch nichts aussagt.

Was der DEG mehr zu schaffen machte sollte, ist die Tatsache, dass sie wie bereits beim 5:4-Sieg nach Penaltyschießen zum Auftakt in Köln zu lange brauchte, um wach zu werden und gleich in der Anfangsphase das 0:1 kassierte. „Wir sind schlecht reingekommen, wir haben nicht genügend Zweikämpfe gewonnen, sind nicht ordentlich aus dem Drittel gekommen“, sagte Stürmer Daniel Fischbuch, dessen Team das im Derby noch kompensieren konnte. Da gelang der DEG mit dem ersten vernünftigen Angriff der Ausgleich, danach war sie im Spiel und über weite Strecken die bessere Mannschaft.

Zu schwach in Über- und Unterzahl

Zwar steigerte sich die DEG nun auch gegen Bremerhaven nach knapp zehn Minuten, aber mit dem Ausgleich wurde es nichts. Auch nicht im zweiten Drittel, als sich die Düsseldorfer zahlreiche Möglichkeiten erspielten, aber immer wieder an Bremerhavens Torwart Tomáš Pöpperle, am Pfosten oder am eigenen Unvermögen scheiterten.

Besonders zu beobachten war das in Über- und Unterzahl. „Die Special-Teams waren heute nicht gut genug“, wusste auch Fischbuch. Denn hatte die DEG einen Mann mehr auf dem Eis, kam sie zwar in die Formation, spielte dann aber häufig unnötig riskante oder schlicht ungenaue Pässe. Ganz anders die Gäste, die in Überzahl ohne Schnörkel agierten und immer schossen, sobald sich die Gelegenheit ergab. So erzielten sie im ersten Drittel das 1:0, so erzielten sie im Schlussdrittel das 3:0.

Dazwischen hatten sie im zweiten Abschnitt auch noch aus dem normalen Spiel heraus getroffen. Just in der Phase, in der die Düsseldorfer das Spiel zu übernehmen schienen. Ein Treffer, der die DEG richtig ärgerte, Max Kammerer schlug wütend seinen Schläger aufs Eis – und war mit seinem Unmut längst nicht allein.

Auch Trainer Harold Kreis dürfte das alles nicht gefallen haben. Aber Kreis lässt sich das selten anmerken. Beschönigen wollte er aber nun auch nichts: „Zu viele unnötige Fehler, zu viele Scheibenverluste“, fasste der Trainer zusammen, der vor allem die Konstanz im Team seiner Mannschaft vermisste. Nach guten Wechseln in der Offensivzone sei gleich der nächste Scheibenverlust gekommen. Und dann habe die DEG zu lange gebraucht, um sich den Puck zurückzukämpfen und die Defensivzone zu verlassen. Dann fehle halt die Energie, die man brauche gegen ein diszipliniertes und kluges Team wie Bremerhaven.

Einige Spieler haben „Aufholbedarf“

Dabei schienen die Voraussetzungen gut zu sein für den zweiten Saisonsieg. Waren in Kyle Cumiskey und Matt Carey doch die beiden Neuen erstmals einsatzbereit. Und vor allem Verteidiger Cumiskey ließ erkennen, dass er auch mit 34 Jahren noch flink auf den Beinen ist. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er manchmal zu sorglos mit der Scheibe umging und sich eine unnötige Strafzeit einhandelte, die zu einem Gegentor führte. Ein „schweres Spiel“ sei das gewesen, sagte der Kanadier hinterher, sprach wie sein Trainer von „unnötigen Fehlern und Puckverlusten“.

Eben jener Trainer wollte mit seinem Neuen aber nicht zu hart ins Gericht gehen. Cumiskey habe seine Qualitäten angedeutet, vor allem die läuferischen. Aber: „Man hat gesehen, dass er lange nicht gespielt hat. Man hat bei ein paar Spielern gesehen, dass da Aufholbedarf ist“, sagte Kreis. Denn nicht nur Cumiskey und Carey waren lange raus, auch Alexander Karachun, Ken-André Olimb oder Nicholas Jensen standen in den vergangenen Wochen nicht durchgängig auf dem Eis.

Es braucht also noch Zeit, bis alle das typische Kreis-Eishockey verinnerlicht haben, das schnelle und direkte Spiel von hinten nach vorne, tief nicht quer, mit viel Laufarbeit. Machten die Spieler das nicht, „spielen wir nicht unser Spiel“, sagte Kreis. So wie über weite Strecken am Sonntagabend.

Nach dem 0:3 zu Beginn des Schlussdrittels war das Spiel dann endgültig entschieden. Knapp sieben Minuten vor dem Ende konterten die Bremerhavener sogar noch zum 0:4. Das war etwas zu viel des Guten. DEG-Kapitän Alexander Barta korrigierte das, traf in Überzahl noch zum 1:4. Gejubelt wurde da kaum noch. Doch allzu lange hadern kann nun auch niemand. Schon am Mittwochabend (20.30 Uhr) geht es in Krefeld weiter. Abermals ohne Handschlag nach dem Spiel, aber vielleicht ja mit besserer Laune.

Düsseldorfer EG – Fischtown Pinguins 1:4 (0:1, 0:1, 1:2)
 
DEG: Tor: Hane (Pantkowski); Abwehr: Zanetti, Johannesen – Ebner, Nowak – Jensen, Cumiskey – Geitner; Angriff: Alanov, Olimb, Fischbuch – Kammerer, Barta, Flaake – Karachun, Carey, From – Jahnke, Buzas, Ehl
Schiedsrichter: Iwert/Steingross
Zuschauer: keine
Tore: 0:1 (8:46) Wahl (Jeglic, Urbas/5-4), 0:2 (31:20) Uher (Mauermann, Hilbrich), 0:3 (43:23) Jeglic (Wahl, Verlic/5-4), 0:4 (53:12) Eminger (Jeglic, Moore), 1:4 (54:16) Barta (Nowak, Carey/5-4)
Strafminuten: 6:8
Torschüsse: 32:34

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter