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Volles Haus beim Spitzenspiel – ART Giants machen dem Tabellenführer EN Baskets Schwelm den Aufstieg schwer

Viel war diskutiert worden auf Facebook darüber, dass die ART Giants den Deckel auf die Gästetickets machen mussten. Denn der Tabellenführer EN Baskets konnte am vergangenen Samstag in Düsseldorf den Aufstieg klarmachen, was hunderte begeisterter Fans dazu bewegte, die lange Fahrt aus Schwelm auf sich zu nehmen und die Party mitzufeiern. Aber Sicherheitsbestimmungen sind dazu da, beachtet zu werden, so konnte  leider nicht jeder Schwelmer im pickepacke vollen Home of the ART Giants das hocklassige Basketballspiel sehen, das für Aufstiegshelden nur so gemacht zu sein schien. Denn das 1st Team wollte der Partyblooper für die Aufstiegsfeier sein und testeten mit einem couragierten Auftritt gehörig die Nerven der Offiziellen und Fans des Tabellenführers.

Zum Spiel:
Headcoach Jönke wäre bei dem starken Gegner gerne mit voller Kapelle angetreten, allerdings plagen ihn seit Wochen Verletzungssorgen. Power Forward Dainius Zvinklys kuriert einen Muskelfaserriss aus und wird diese Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Youngster Arbnor Voca hat sich schwer am Knöchel verletzt und kann erst im Mai wieder mit dem Training anfangen. Nachwuchsspieler Simon Müller-Landsvik verpasste aufgrund einer Fußverletzung viele Trainingswochen und baut sich vorerst in der 2. Regionalliga auf. So saßen lediglich sieben einsatzbereite Düsseldorfer auf der Bank, dazu Yannik Mettner aus der 2. Mannschaft, der allerdings schon ein Spiel am Nachmittag in den Knochen hatte.

Doch von Zurückhaltung angesichts der anspannten Personallage keine Spur. Das 1st Team legte los wie die Feuerwehr und brachte die erfolgsverwöhnten EN Baskets, die seit Oktober letzten Jahres nicht mehr verloren hatten, arg in Bedrängnis. Schöne Plays in der Offense gepaart mit beinharter Defense gegen die Schwelmer, die nun wahrlich keine Durchschnittsspieler auf Parkett haben, bescherten dem Aufstiegsaspiranten ein unerwartet ausgeglichenes Duell auf Augenhöhe. Besonders der Düsseldorfer Paulius Kleiza schien motiviert zu sein, den lautstarken Fans der Baskets einen Dämpfer zu versetzen: seine erfolgreichen Aktionen dies- und jenseits der Dreier-Linie brachten die „gelbe Wand“ immer wieder zum Schweigen. Am Ende sicherte er sich mit 22 Punkten und 6 Assists den Titel „Topscorer of the Match“.

Doch eine One-man-Show war das Spiel beileibe nicht. US-Amerikaner Lewis steuerte 18 Punkte und 5 Assist bei, Big Man Kehr hatte gegen die starken Center und Forwards der Baskets einen schweren Stand aber konnte trotzdem 8 Punkte markieren und 14 Rebounds mitnehmen. Und auch der Rest der Sieben schmiss alles in die Waagschale. Demzufolge wurden konnten sich die Schwelmer nicht wie erhofft absetzen: 1. Viertel 20:20, Halbzeit 36:39 dank eines glücklichen Buzzerbeaters vom Schwelmer Center Sebastian Schröter – den macht er auch nicht alle Tage.

Die Düsseldorfer Fans schickten ihr Team mit berechtigtem Beifall zur Aufnahme von Elektrolyt-Getränken und Impulsen des Trainergespanns in die Kabine. Und sollten zu Beginn der zweiten Halbzeit ein bisschen leiden müssen. Dem 1st Team hatte die Pause nicht gut getan, man verlor den Flow der ersten Halbzeit, Turnover und eine schlechtere Wurfauswahl führten dazu, dass sich die EN Baskets bis zum Ende des Viertels auf 10 Punkte absetzen konnten. Doch wer jetzt glaubte, dass der Drops gelutscht wäre, sah sich getäuscht. Die ART Giants nahmen die Crunchtime ernst und setzten zu einer entschlossenen Aufholjagd an. „Atomkraft“ Max Dohmen brachte sein Team mit sieben Punkten in Folge und zwei Dreiern wieder heran, bevor Alexander Goolsby einen Fastbreak kaltblütig mit einem weiteren Dreier abschloss und Paulius Kleiza ebenfalls mit einem Dreier die Halle zum Beben brachte. Und wo war Schwelm? Angesichts der Entschlossenheit der Düsseldorf versagten den Schützen reihenweise die Nerven. Einzig Center Sebastian Schröter hielt die Gelben mit Freiwürfen im Rennen. So war knapp eine Minute vor Schluss der Favorit nur noch mit einem Punkt vorn – Auszeit, Durchatmen, bei den Offiziellen aus Schwelm falteten sich die ersten Hände zum Gebet. Das schien geholfen zu haben. Denn wo bis dahin die Dreier für Düsseldorf fielen, schien der Korb plötzlich wie vernagelt. Schwelm dagegen konnte seine Freiwurfchancen nutzen und brachte den Zittersieg mit 74:78 nach Hause.

Fazit:
Das letzte Heimspiel der Saison macht gleich Lust auf die nächste Spielzeit 17/18. Was für eine Kulisse, was für ein starkes Spiel der Düsseldorfer und was für ein rundum gelungenes Event, dass trotz des Andrangs vom Gastgeber souverän und sicher über die Bühne gebracht wurde! Hätte nur Lewis annähernd seine Normalform in der Dreier-Verwertung gehabt, wäre die Sensation perfekt gewesen. Aber hätte, hätte, Fahrradkette – Glückwunsch an den Aufsteiger EN Baskets, wir freuen uns auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen in der Pro-B!
Team:
Jeremy Lewis (18), Marko Lovric (3), Paulius Kleiza (22), Alex Goolsby (7), Anton Zraychenko (0), Milan Kolovrat (4), Yannik Mettner (DNP), Sebastian Kehr (8), Max Dohmen (11)

 

(SF)

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