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Vom deutschen Sand in die Hallen der USA

Niklas Held verbringt Auslandsjahr in Kentucky

Foto: Brett Pierce / Campbellsville University

von Tobias Kemberg

Der 19-Jährige aus dem Junior Elite Team der Sportstadt spielt aktuell für die Campbellsville University und hat auch die Weihnachtstage in Amerika verbracht. Das Zurechtfinden in einem professionellen Sportprogramm eines US-Colleges hat dem Beachvolleyballer ein bisschen Geduld abverlangt.

Rund 30 Minuten von Knoxville und rund zwei Autostunden östlich von Nashville liegt Kingston. Ein kleines Örtchen im US-Bundesstaat Tennessee mit kaum mehr als 6000 Einwohnern. Dort verbrachte Niklas Held die Weihnachtsfeiertage. Nach dem Abitur machte der 19-Jährige rüber in die USA. So richtig in Weihnachtsstimmung war das Beachvolleyball-Talent der DJK TuSA 06 im Vorfeld eigentlich gar nicht. „Wir waren zuvor eine Woche auf Puerto Rico. Mit 30 Grad und viel Sonnen“, sagt Held. „Da fällt die Umstellung doch etwas schwer.“

In ein paar Tagen geht es zurück in das nördlich von Tennessee gelegene Kentucky. Dort studiert das Mitglied aus dem Junior Elite Team der Sportstadt Düsseldorf an der Campbellsville University Sportmanagement – und bleibt seinem Sport natürlich auch dort treu, wenngleich es für ihn erst einmal vom Sand in die Halle ging. Niklas Held gehört in dieser College-Saison zum Uni-Volleyballteam.

„Aktuell haben wir unseren Winter-Break. In der Saisonvorbereitung haben wir täglich einmal am Ball trainiert und mehrere Athletik-Einheiten absolviert. Anfang Januar kehren alle auf den Campus zurück, dann wird das Pensum wieder gesteigert“, erklärt Held. „Mir geht es sehr gut hier und ich habe viel Spaß, auch wenn nicht immer alles perfekt ist.“

Nach Thanksgiving auch Weihnachten in Tennessee erlebt

Es habe ihn ein wenig Mühe gekostet, sich im großen Sportprogramm der Campbellsville University zurechtzufinden. „Du wirst weniger als Individuum gesehen, viel mehr werden alle gleich angepackt. Und dann in einem Kader mit 16 bis 18 Mann anzukommen, das ist nicht ganz so einfach gewesen. Dafür ist wiederum vieles strukturierter und das fördert den Teamzusammenhalt“, hat der im Studenten-Wohnheim untergebrachte Held festgestellt.

Drei bis vier Spiele pro Woche kommen auf sein Team ab Januar zu. Auch deshalb ging es jetzt noch mal – wie schon zu Thanksgiving Ende November – zum Weihnachtsfest nach Kingston ins Haus einer Freundin. Abschalten und Kraft tanken lautete die Devise. Held: „Thanksgiving war ein schönes Fest mit viel leckerem Essen. Das ist wirklich so, wie man das aus dem Fernsehen kennt. Da stehen hier alle tagelang vorher schon in der Küche, bereiten vor und zelebrieren das richtig.“

Weihnachten erinnerte dann schon wieder mehr an die Heimat, mit einem Baum, Geschenken und erneut reichlich Futter auf dem Teller. „Mir fällt es nicht sehr schwer, so weit weg von zu Hause zu sein“, erklärt der Volleyballer. „Ich pflege engen Kontakt zu meinen Eltern und habe hier auch Anschluss gefunden. Die Idee hierher zu kommen, entstand, weil ein Kumpel von mir auch hier war.“

Foto: Brett Pierce / Campbellsville University

Wundersamer Umgang einiger Amerikaner mit der Pandemie

Durchaus spannend erlebt der 19-Jährige den Umgang der Amerikaner mit der Pandemie. In den Hörsälen der Universität gehören Masken dazu, auf dem Gelände und auch sonst im Alltag ist das mitunter anders. „In kleineren Orten ist es so, als existiere Covid gar nicht. Und dann schaue ich die Nachrichten aus Deutschland und es fühlt sich ein bisschen verrückt an“, beschreibt er seine Eindrücke. „Die Einstellung in den südlichen Bundesstaaten der USA ist schon eine andere. Teilweise sind die Menschen hier ein Stück weit egozentrischer.“

Nach der Rückkehr nach Deutschland möchte Niklas Held studieren und die nächsten Entwicklungsschritte als Beachvolleyballer machen. Dass ihm ein Winter Training im Sand fehlen wird, wiege die bisherigen Erlebnisse und noch zu gewinnenden Eindrücke in den USA in keiner Weise auf. „Mein künftiger Partner wird Hennes Nissen sein, wenn nichts dazwischenkommt. Und ich werde weiterhin für die TuSA und damit für die Sportstadt am Ball sein“, blickt er voraus.

Jetzt aber liegt der Fokus erst einmal auf der Saison mit den Tigers, wie das Team der Campbellsville University heißt. In diesem ist Niklas Held nicht der einzige Internationale. Ein Teamkollege kommt aus Hongkong, einer aus den Niederlanden, einer aus der Schweiz und neben ihm sind gleich vier weitere Deutsche dabei. Das große Ziel ist die Mid-South Conference Championship und danach vielleicht sogar die NAIA Championship, in der kleinere und mittelgroße Hochschulen aus allen Teilen der USA um einen großen Titel spielen.

Info: Niklas Held ist Mitglied im Junior Elite Team der Stiftung Pro Sport. Die Stiftung möchte den Düsseldorfer Vereinen helfen, ihren besten Talenten eine langfristige Perspektive in der Sportstadt Düsseldorf zu bieten. Dazu hat die Stiftung das Junior Elite Team ins Leben gerufen. Im Junior Elite Team erhalten junge Spitzensportlerinnen und –sportler aus Düsseldorfer Vereinen in olympischen und paralympischen Sportarten eine ganzheitliche Förderung. Neben einer finanziellen Unterstützung erhalten die Athletinnen und Athleten bei Bedarf Beratung und Unterstützung für ihre sportliche und schulische Entwicklung.

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