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„Von der High Society bis zum Malocher…“

Sascha Smrczek, Trainer an der Galopprennbahn am Grafenberg, mit Bateaux, der im ersten Rennen am Sonntag starten wird

Seit elf Jahren ist Sascha Smrczek Trainer an der Rennbahn in Düsseldorf. Der 44-Jährige aus Gerresheim feierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Erfolge. Dem Renntag um den Henkelpreis der Diana am Sonntag fiebert Smrczek entgegen, wie er im Interview mit der Sportstadt Düsseldorf verriet.

Herr Smrczek, ist der Henkel-Preis der Diana auch für Sie der wichtigste Renntag des Jahres?

Hier in Düsseldorf ist es auf jeden Fall der wichtigste Renntag der Saison. Es findet das höchstdotierte Rennen des Jahres in Deutschland statt. Beim Stutenderby stehen 500.000 Euro auf dem Spiel. Kurzfristig ist noch eine Star-Stute aus England nachgemeldet worden: „Architecture“. Allein die Nachmeldegebühr für dieses Pferd lag bei 50.000 Euro. Diese Summen zeigen schon, dass wir uns sportlich auf dem höchsten Topniveau bewegen. Darauf freue ich mich sehr und das wird mit Sicherheit sehr spannend. Auch die anderen Rennen versprechen viel Spannung.

Mit wie vielen Pferden sind Sie am Start?

Insgesamt werden sechs Pferde aus meinem Stall starten. Beim Stutenderby bin ich diesmal aber nicht vertreten. Dafür freue ich mich auf den Start von meinem Nachwuchsgalopper Bateaux, einem zweijährigen Hengst, der im Juli bei seinem Debüt direkt gewonnen hat. Er wird im Somat-Rennen um den Sieg kämpfen, dem ersten Rennen am Sonntag.

Wo und wie schauen Sie sich die Rennen an?

Früher war ich bei jedem Start sehr aufgeregt, das hat sich aber mittlerweile gelegt. Man wird mit den Jahren abgeklärter. Live verfolge ich die Rennen aber fast nie, meistens sitze ich vor dem Bildschirm. Da kann ich alles etwas besser und genauer erkennen, gerade kleine Unregelmäßigkeiten im Galopp. Und direkt nach dem Zieleinlauf kann ich mich dann mit dem Jockey und dem Besitzer besser austauschen.

Viele Besucher werden ein paar Euro wetten wollen: Worauf können unerfahrene Tipper denn achten?

Die Profis schauen immer zuerst in die Wettzeitung, auf die Form der Pferde in den letzten Rennen. Ein Besuch am Führring gehört auch zum Pflichtprogramm. Wenn ein Starter dort verschwitzt und unruhig wirkt, kann das ein wichtiges Indiz sein, von einer Wette auf dieses Pferd abzusehen. Wer eher konservativ an die Sache rangehen will, kann sich an den Quoten auf den Monitoren orientieren und auf die Favoriten setzen.

Oder einfach auf das Bauchgefühl hören…

Nirgendwo ist das Anfängerglück häufiger vertreten als auf der Rennbahn. Manche tippen auf den für sie schönsten Namen oder das bunteste Trikot des Jockeys und gewinnen. Erklärbar ist das dann nicht. Und bei dem einen oder anderen Außenseiter kann das ein richtig lohnendes Geschäft sein. Letztlich sprechen wir eben von Lebewesen. Die Pferde sind keine Maschinen, das macht die Sache ja so interessant.

Wem empfehlen Sie einen Besuch auf der Rennbahn am Grafenberg am Sonntag?

Jedem, wirklich jedem. Bei unseren Renntagen ist alles dabei: Von der High Society bis zum Malocher. Natürlich putzen sich viele ganz besonders heraus, da geht es auch um sehen und gesehen werden. Aber das macht auch den Reiz aus. Ich kenne viele, die mit Sack und Pack kommen und auf der Wiese picknicken und den Rennsport genießen. Das Ambiente ist unbeschreiblich, das Rahmenprogramm für Groß und Klein sehr umfangreich. Und auch das Wetter soll großartig werden. Besser geht es doch nicht.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Infos zum Henkel-Preis der Diana:

Veranstaltungsbeginn um 13 Uhr. Einlass ab 12:30 Uhr. Das erste Rennen startet voraussichtlich um 14 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro. Mehr Informationen unter http://www.henkel-renntag.de oder http://www.duesseldorf-galopp.de.

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