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Von Sand und Wind

Beachvolleyballerinnen vor dem zweiten Turnier in Mexiko

Foto: FIVB

von Bernd Schwickerath

Die Düsseldorfer Beachvolleyballerinnen sind derzeit am Strand von Cancun. Doch mit Urlaub hat das für Karla Borger, Julia Sude und Cinja Tillmann von der DJK Tusa 06 nichts zu tun. Sie kämpfen um wichtige Punkte im Olympia-Jahr.

Dass in Corona-Zeiten alles anders ist, das wissen sie im Beachvolleyball nur zu gut. Es waren ja immerhin die Athletinnen und Athleten selbst, die mit der Beach Liga und der German Beach Trophy in Düsseldorf zwei eigene Turnierserien auf die Beine gestellt haben. Nun hält auch der internationale Spielverkehr eine Besonderheit bereit. Erstmals finden drei 4-Sterne-Turniere der FIVB World Tour kurz hintereinander an einem Ort statt.

Die Idee dahinter: Wenn schon mal die Weltelite an einem Ort zusammenkommt und in einer abgeschotteten Blase mit regelmäßigen Tests und Hygieneregeln lebt, dann muss sich der Aufwand auch lohnen. Zumal es bei den Turnieren im mexikanischen Cancun auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2021 geht.

Am Dienstag endete das erste Turnier – und das war auch aus Düsseldorfer Sicht überaus erfreulich. Cinja Tillmann von der DJK Tusa 06 kam mit ihrer Interimspartnerin Chantal Laboureur überraschend bis ins Halbfinale, erst da scheiterten sie gegen die Weltmeisterinnen Sarah Pavan und Melissa Humana-Paredes aus Kanada. Danach verloren sie auch das Bronzematch gegen ein brasilianisches Duo.

Gleich am Freitag beginnt das zweite Turnier

Zurücklehnen und sich über das Erreichte freuen stand danach aber nicht auf dem Programm. Am Freitag geht es bereits mit dem zweiten Turnier weiter. Dann geht es für die EM-Zweite Tillmann und die Deutsche Meisterin Laboureur gegen die Lettinnen Anastasija Kravcenoka und Tina Graudina.

Die 29-Jährige ist die nicht die einzige Düsseldorfer Hoffnung, die derzeit am Karibischen Meer aufschlägt. Auch Karla Borger und Julia Sude von der DJK Tusa 06 sind dabei. Im ersten Turnier war im Achtelfinale Schluss, aber das war beim ersten Vier-Sterne-Turnier der beiden seit November 2019 zu verkraften: „Wir haben lange kein Turnier mehr gehabt, es war aufregend, nach so langer Zeit wieder zu spielen. Wir haben uns schwer getan im ersten Spiel, aber dann haben wir immer mehr reingefunden“, sagt Karla Borger im Instragam-Live mit der Sportstadt Düsseldorf.

Auch Trainer Thomas Kaczmarek war zufrieden und freut sich nun auf die weiteren Turniere: „Wir haben hier in Cancun noch zwei weitere Möglichkeiten, unser Spiel zu entwickeln und zu festigen. Die Olympischen Spiele sind fest im Blick, und diese vielen Spiele und Trainingseinheiten gegen Teams aus der Weltspitze sind wichtige Bausteine für unsere Entwicklung in Richtung unseres absoluten Höhepunkts in Tokio.“

Ähnliche Bedingungen wie in Tokio

Damit wollen Borger/Sude am Freitag gegen Barbora Hermannová und Marketa Slukova aus Tschechien beginnen. Zwar fehlt nicht mehr viel zur Qualifikation für Tokio, „aber wir sind noch nicht zu 100 Prozent dabei“, sagt Borger, die auch nicht mehr viele weitere Turniere bis zum Saisonhöhepunkt erleben wird. Vielleicht geht es noch ins russische Sotschi, aber klar ist das nicht.

Umso wichtiger sind nun die Turniere in Cancun. Um sich auf Topniveau messen zu können – nahezu alle möglichen Olympia-Gegnerinnen sind vor Ort. Und vor allem, um sich an die „schwierigen Bedingungen“ (Borger) am Strand zu gewöhnen. Die seien denen in Tokio recht ähnlich: „Viel Wind“, sagt die zweifache Deutsche Meisterin Borger, „der Ball macht, was er will.“ Was nicht nur bei der Annahme für Probleme sorgt, sondern selbst bei kurzen Zuspielen.

Ansonsten genießen die Athletinnen die Wochen in Mexiko. Die Sonne scheint, das Hotel ist direkt am Meer, selbst die Spiele können sie vom Balkon aus sehen. Mit Urlaub hat das aber natürlich nichts zu tun. Selbst wenn alles vorbei ist, wird sich Karla Borger nicht in das berühmte Nachtleben stürzen. Dann geht es gleich zurück nach Deutschland. Bloß nichts riskieren wenige Monate vor Olympia.

Die Spiele sind live auf dem Youtube-Kanal des Weltverbandes zu sehen.

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