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Vor gar nicht allzu langer Zeit…

Da geht man so durch die Straßen Flingerns, den Pudel an der Leine und in Erwartung, dass man das gelöste Material in griffbereites Plastik verstauen und der Stadt Düsseldorf zur weiteren Verwendung überlassen kann. Tja und dann fällt dem „Schwatten“ nix besseres ein, als genau unter diesem Aufkleber den Buckel zu machen.

Dann schoss mir im selben Moment noch die Textzeile Gevatter Karel Gotts durchs Gehirn:

In einem unbekannten Land – Vor gar nicht allzu langer Zeit – War eine Biene sehr bekannt – Von der sprach alles weit und breit…

Bitte fragt mich jetzt nicht, warum die Biene Maja und der sich erleichternde Pudel vor diesem Spruch bei mir im Hirn eine Verknüpfung zusammen fummelte.

Beim Pudel weiß ich, dass er tunlichst genau darauf achten muss, die Ackerstrasse von oben bis unten zu markieren um seinen Feinden – ich erwähne da besonders Nachbars Mops und die weiße Bande aus der Lindenstraße – klar zu machen, wer der Boss ist. Er verteidigt sein Revier. Die Defensive der Fortuna macht mir zuweilen den Eindruck, ihr Revier nicht zu kennen und schon gar nicht es auch zu bewachen. Ich verlange keineswegs, dass ein Buckel gemacht oder ein Bein gehoben wird, aber hinten muss einfach dicht gemacht werden und zwar genau so lange, bis der Schiedsrichter abpfeift. Zur Not muss eben auch mal gebissen werden – bildlich geschrieben. Wenn vorne mal wieder nix geht, dann ist aber hinten definitiv Sperrgebiet für den Gegner.

Kommen wir zu diesen süßen Biene namens Maja und ihren Freunden Flip und Willi. Es dreht sich in diesem Zeichentrick um eine unbeschwerte und ewig neugierige Biene, die als Anführerin ihrer kleinen Truppe allerlei Abenteuer meistert. Und mir stellt sich sofort die Frage: Wo Bitteschön hat die Fortuna ihre Biene Maja? Wo ist der Anführer geblieben, der klar sagt, was Sache ist und auch kritische Situationen rechtzeitig und richtig einschätzt und sein Team leitet. Wo ist der Boss, der – eines Jens Jeremies oder Mark Van Bommel gleich – den Kontrahenten ordentlich auf die Socken gibt und signalisiert: Bis hier hin, aber keinen Zentimeter weiter Kollege. Niemand verlangt, dass man dafür in schwarz-gelben Ringelsocken auftreten oder gar Blütenpollen einsammeln muss, aber Ärmel hoch und böse schauen, das fehlt mir nicht erst seit heute im Team der Düsseldorfer.

Es soll mir hier keiner mit „der Trainer ist an allem Schuld“ kommen, wenn die Struktur in einem Team stimmen würde, dann braucht es einen Coach nicht während eines Spiels, sondern allerhöchstens davor, um nach der Ansprache abzuklatschen und danach, um die Pizza für die Mannschaft zu bezahlen. Punkt. Na, ok, zugegeben, gerade jetzt sollte Christian Preußer einfach mal nur Old School Fuppes spielen lassen. Wenn Fußball nach Lehrplan nicht funktioniert, dann heißt es: Kämpfen, dem Gegner gehörig auf die Nüsse gehen und seine „Wiese“ auf Teufel komm raus verteidigen.

Ich bin gespannt, ob man sich das zu Herzen nimmt, dann nämlich ist die Aussage des Aufklebers auch nicht mehr zum Lachen.

Euer Heiko Sauer

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