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“Vor uns liegt eine schwere Saison…“

Sie tun es! Die Wasserballer des DSC 98 wagen den Aufstieg in die Bundesliga. Dafür haben sich Mannschaft, Trainer und Verein jetzt entschieden. Wir haben mit Wasserballwart Mathias Iking über die Herausforderung Deutsche Wasserball-Liga gesprochen.

Der Verein hat lange überlegt, ob er den Aufstieg wagen soll. Warum?

Wir haben uns die Entscheidung ja bewusst schwer gemacht und reiflich überlegt. Für den Verein war wichtig, was Mannschaft und Trainer sagen. Wir sind ja keine Profis und auf die Spieler angewiesen. Wenn ein Großteil sich dagegen entschieden hätte, dann wäre der Verein auch nicht nach oben gegangen. Wir sind ja quasi semiprofessionelle Sportler. Wir trainieren wie Profis, werden aber leider nicht so bezahlt. Deshalb sollten sich alle Spieler überlegen, ob sie die Herausforderung annehmen. Wir sind dann auf überraschend breite Zustimmung getroffen, mit der wir so nicht gerechnet haben.

Was waren die Gründe für den Aufstieg?

Wenn es um die sportliche Herausforderung ging, da war das Votum von vorneherein einstimmig dafür. Wir sind Sportler und haben in der vergangenen Saison alles gewonnen. Wir wollen uns mit den besten messen und weiter entwickeln. Sportlich gab es also keine andere Richtung als den Aufstieg. Es hat mehr an den einzelnen Spielern gehangen. Zum Beispiel an unseren Abiturienten, die jetzt noch nicht wissen, wo sie das Studium hinführt, oder wo der Ausbildungsplatz ist. Trotzdem hat sich das Gros der Mannschaft deutlich dafür ausgesprochen und will diesen Schritt gehen.

Was ändert sich?

Man muss die Frage stellen, mit welcher Philosophie man in der Bundesliga antritt. Wir wollen mit Düsseldorfer Spielern Wasserball spielen. Profis werden wir sicher nicht anstellen. Aber wir wollen Spieler durch eine gute Perspektive zu uns holen und ihnen ein gutes Umfeld bieten für Job und Familie, damit sie den Leistungssport ausüben können.

Was wird das Saisonziel?

Ganz klar der Klassenerhalt. Wir reißen uns hier ja alle auf. Wir müssen uns sportlich und finanziell strecken um die Bundesliga möglich zu machen. Da macht es ja keinen Sinn, wenn das Ziel dann nicht Klassenerhalt heißt. Wir müssen jetzt die Basis legen, dass wir mehrere Jahre in der DWL überleben können und wir müssen jetzt die Weichen dafür stellen. Wir haben die Luxussituation, dass zwei weitere Aufsteiger hoch kommen und eine weitere Mannschaft mit dem SV Weiden in Reichweite ist. Das sind drei Mannschaften in der Verlosung, die schlagbar sind und da kommt es dann auf die Tagesform an.

Was ändert sich an den Abläufen?

Wir bleiben bei vier Trainingseinheiten. Es wäre unrealistisch, mehr zu machen und am Wochenende dann auch noch zu spielen. Aber es ist klar, dass man das Training nicht mehr so einfach ausfallen lassen kann. Bald kommt der Rahmenterminkalender und dann weiß die Mannschaft, welche Spiele und welche Trainingseinheiten Pflicht sind. Man kann viel wett machen, wenn man konditionell fit ist. Deshalb müssen wir viel Wert auf eine hohe Trainingsbeteiligung legen.

Werden Sie in der Vorbereitung auch gegen die „Großen“ testen, also Spandau oder Waspo Hannover?

Das macht eigentlich keinen Sinn. Die beiden Mannschaften haben einen Etat von über einer Million Euro. Das Leistungsgefälle in der Pro A ist so groß, dass wir überhaupt keinen sportlichen Mehrwert aus so einem Testspiel ziehen würden. Wir halten uns da eher an Krefeld 72. Die spielen auch schon lange Bundesliga und unsere Jungs könnten da noch was lernen.

Wird die Mannschaft sich noch verändern?

Vor uns liegt eine schwere Saison und dass wir eine gute Saison spielen. Dafür müssen wir noch ein paar Jungs nach Düsseldorf lotsen. Daran arbeiten wir gerade und in den nächsten Wochen werden wir da auch Vollzug melden können. Wir haben bis zum 30. September Zeit, dann endet die Wechselfrist für die Aufsteiger. Die Zeit werden wir auch ausnutzen.

(PK)

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