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“Vor wem sollten wir Angst haben?“

Für Fußball-Oberligist TuRU läuft es in dieser Saison noch nicht rund. Das Team von Trainer Frank Zilles belegt nur Rang 13 in der Tabelle. In 14 Ligaspielen reichte es gerade einmal zu vier Siegen. Am Sonntag werden die Kicker von der Feuerbachstraße all das aber für einige Stunden vergessen. Dann steht das Kräftemessen mit Drittligist MSV Duisburg im Niederrheinpokal an. Vor dem Duell mit dem traditionsreichen Tabellenführer der dritten Liga haben wir mit TuRUs Trainer Frank Zilles in den Dienstagsfragen gesprochen.

Herr Zilles, geht die Vorfreude auf diesen Pokalkracher angesichts der schwachen Ergebnisse in der Liga momentan unter?

Nein, wir sind doch froh aus dem Ligaalltag rauszukommen. Wir werden uns mit den Gedanken an die Meisterschaft dann ganz einfach nicht befassen und das Spiel mit Vergnügen angehen.

Den MSV kennen Sie vermutlich aus der Sportschau. Müssen Sie Ihr Team da überhaupt groß vorbereiten?

Ich habe jetzt nichts Besonderes geplant. Wir müssen die Spannung halten, die wird aber gegen den MSV ohnehin da sein. Sorgen bereitet mir nur die Personalsituation, denn wir haben so viele Verletzte, dass viele Spieler aus dem letzten Loch pfeifen und wieder andere ran müssen, die noch nicht vollständig fit sind. Ich glaube aber, dass wir Sonntag trotzdem eine gute Partie abliefern können.

Ihnen fehlt fast eine gesamte Mannschaft verletzt. Wann schnüren Sie selbst wieder die Schuhe?

So gravierend ist es noch nicht (schmunzelt). Aber vergangenen Sonntag standen mir nur noch 15 einsatzfähige Spieler zur Verfügung. Viel passieren darf also nicht mehr. Wenn aber alle Stricke reißen sollten, werde ich mich eher bei der zweiten Mannschaft bedienen.

Ist die Personalsituation auch die Erklärung für die weniger gute Platzierung in der Oberliga-Tabelle?

Ein Zusammenhang ist da unverkennbar. Schon in der Vorbereitung haben unheimlich viele Spieler immer wieder gefehlt. Einige meiner Jungs hatten daher schon nach dem ersten Spieltag den Akku leer. Andere sind bis heute noch nicht fit. Wir schleppen uns durch die Saison.

Wie kommt so etwas zustande?

Das ist einfach ein schlechter Lauf. In dieser Saison haben sich drei meiner Spieler ihr Syndesmoseband gerissen. Vor einigen Jahren wusste man noch nicht einmal, was das überhaupt ist.

Wie ist der MSV zu knacken?

Wir müssen gut verteidigen – mit Herz und Leidenschaft. Und wir müssen von uns selbst überzeugt sein, einfach mutig spielen, ohne Zurückhaltung. Mit entsprechendem Willen ist etwas möglich.

Haben Sie Angst?

Vor wem sollten wir Angst haben? Es werden drei Schiedsrichter kommen, um unser Stadion verläuft ein großer Zaun. Wir müssen vor niemandem Angst haben, es gibt keine bedrohliche Lage.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Zilles.
Info: Am Sonntag steigt das Niederrheinpokalspiel gegen Drittligist MSV Duisburg ab 15 Uhr am Flinger Broich. Es ist bereits das Viertelfinale in diesem Wettbewerb. TuRU hatte den SC Ayyildiz Remscheid in Runde eins mit 9:1 besiegt. Es folgte ein 4:0 bei Viktoria Rheydt und ein 5:4 nach Elfmeterschießen beim VfL Repelen.

(JW)

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