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Kommentar zur Lage der Fortuna

Der Trainer ist mal wieder alles schuld

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Kommentar zur Situation von Fortuna Düsseldorf

Es gibt keinen Zweifel, der Start von Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga ist holprig ausgefallen. Spielerisch gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf. Für viele Fans und einige überkritische Beobachter aus dem Umfeld ist das bereits Grund genug, um über den Trainer herzufallen.

Und das mit dem typischen Klischee des Ossi, der den Ligafußball in Deutschland nach seiner langen Zeit auf der britischen Insel zu wenig kennt. Natürlich sprechen die Zahlen nicht für Uwe Rösler, aber ihn deswegen zu diffamieren, geht gar nicht. Unterstützung und Rückendeckung sieht anders aus, als den Trainer bereits abschießen zu wollen, falls er mit seinem Team gegen Regensburg verloren hätte.

Beste Voraussetzungen hat Uwe Rösler nicht, um die reibungslose Rückkehr in die Bundesliga zu realisieren. Der Trainer bemüht aber keine der folgenden Erklärungen als mögliche Ausrede. Doch acht Stammspieler, die fehlen, Probleme bei der zögerlichen Kaderzusammenstellung, durch Corona gegebene fehlende Unterstützung von den Rängen und Leistungsträger, die ihre Bestform suchen, sind nicht gerade die beste Voraussetzungen, um in der Liga von Sieg zu Sieg zu eilen.

Uwe Rösler will und soll auf die Jugend setzen. Gegen Regensburg kamen Jamil Siebert, der einsehen musste, dass Liga-Fußball und Testspiele schon ziemlich unterschiedlich sind, Shinta Appelkamp und Kelvin Ofori zum Einsatz. Alle drei haben das Potenzial die Zukunft der Fortuna mitzuprägen.

Aber zu viel und sofort außerordentliche Leistungen sollte niemand von ihnen erwarten. Trotzdem kann man Uwe Rösler nur wünschen, dass er den Mut hat, noch mehr auf diese Talente zu vertrauen. Doch dafür benötigt er den Rückhalt der gesamten Fortuna-Familie, die sich derzeit nicht gerade als harmonische Einheit präsentiert.

Die Art und Weise der Kaderzusammenstellung für diese Saison ist wenig optimal verlaufen. Erneut schleicht sich das Gefühl ein, dass zu viel Quantität statt Qualität verpflichtet wurde. Spielern wie etwa Piotrowski, Borello sowie Hartherz müssen über bisher verborgene Qualitäten verfügen, die bisher noch nicht deutlich wurden. Edgar Prib ist in Hannover durchs Raster gefallen, und war wohl nur zu verpflichten, weil er in Hannover keine Chance nach seinen Verletzungen mehr hatte.

Auch Kristoffer Petersen war in der englischen 2. Liga kein Stammspieler mehr. Vom angekündigten und vom Trainer dringend benötigten offensiven Mittelfeldspieler fehlt auch noch jede Spur. Er kann wohl erst in der nächsten Transferphase verpflichtet werden.

Die Erklärung, dass Fortuna mit den größten TV-Erlösen der 2. Liga keine guten Zweitliga-Spieler von Liga-Konkurrenten verpflichten kann, weil das nötige Kleingeld fehlt, erschließt sich dem Beobachter nicht. Jetzt muss der Trainer damit auskommen, was ihm zur Verfügung steht und mit den Spielern, die hoffentlich bald wieder fit werden. Also keine leichte Aufgabe…

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