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Was die Fortuna-Fans am Samstag erwartet

Heimspiel nach 30 Tagen: Der Tabellenführer kommt

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Auf welchem Niveau die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf mithalten kann, wird sich an diesem Samstag zeigen, wenn der Tabellenführer Jahn Regensburg in der MERKUR Spiel-Arena antreten wird. Was die Fortuna-Fans von ihrer Mannschaft und dem Spitzenreiter erwarten können, wollen wir hier darstellen.

Das Stadion: Zwei Tage vor dem Anpfiff waren erst rund 14.000 Tickets verkauft. Der Verein geht zwar davon aus, dass diesmal der Saisonrekord, der gegen Kiel mit knapp 17.000 Zuschauern aufgestellt wurde, gebrochen wird. Aber an die erlaubten 25.000 Zuschauer wird dieses Spiel wohl auch bei weitem nicht herankommen. Noch gilt die 3G-Regel.

Dabei ist ein Besuch gerade für die Hardcore-Fans wieder attraktiver geworden, weil auf der Südtribüne die Stehplätze wieder zugänglich sind und die Mannschaft gerade auch von dort dringend die Unterstützung braucht. Da die Abstandspflicht in den NRW-Stadien aufgehoben ist, sollte ein Besuch des Spiels wieder viel attraktiver sein. Der Verein hat aber Verständnis für Fans, die vorsichtiger sein wollen und Bereiche vorgesehen, in denen die Abstandsregeln eingehalten werden sollen. In den Blöcken 14 bis 16 auf der Nordtribüne, 134 bis 142 auf der Osttribüne und 108 bis 110 auf der MERKUR-Tribüne werden Plätze im Schachbrettmuster angeboten. 

Der Gegner: Regensburg ist das Überraschungsteam der Liga, hat auch

Ob Matthias Zimmermann erneut zunächst auf der Bank sitzt. Foto: Kenny Beele

mit 14 Toren die beste Offensive. Beim besten Start in die 2. Bundesliga in der Vereinsgeschichte haben die Regensburger spielerisch und kämpferisch bisher überzeugen können. Die ersten drei Gegner Darmstadt, Sandhausen und Kiel wurden ohne Gegentor bezwungen, und auch der Schalke 04 musste sich an der Donau mit 1:4 geschlagen geben. Zuletzt gab es gegen Nachbarn 1. FC Nürnberg ein 2:2 für die Oberpfälzer. Was die Mannschaft so gefährlich macht: die 14 Saisontreffer verteilen sich auf zehn Spieler und einen Eigentorschützen im Spiel gegen Kiel.

„Die Regensburger waren zuvor nicht unbedingt zu den Favoriten gezählt worden. Aber sie spielen gerade einen tollen Fußball“, erklärt Fortunas Trainer Christian Preußer, dem die offensive Ausrichtung des kommenden Gegners gefällt. Er erwartet ein Team, das auch aus der zweiten Reihe gefährlich ist und sehr gut umschalten kann. Fortunas Trainer hofft aber, dass Regensburg seiner Mannschaft durch diese Ausrichtung auch Räume anbietet, die die Fortuna nutzen könnte. Die beiden Mittelfeldspieler Carlo Boukhalfa und Konrad Faber wurden übrigens in der vergangenen Saison beim SC Freiburg II noch von Christian Preußer trainiert.

Lehren aus dem Aue-Spiel: In einer langen Videositzung führte Preußer seinen Spielern die Fehler der Begegnung in Aue vor Augen. „Die Spieler waren sehr aufmerksam, es gab auch einiges nachzubesprechen“, erklärte der Trainer. „Jetzt müssen wir die Lehren daraus gegen eine ganz andere Mannschaft mit einer anderen Systematik umsetzen.“ Auch die Probleme zu Spielbeginn oder direkt nach der Pause wurden erörtert. „Das wurde nach den letzten beiden Spielen thematisiert. Wir sind aber schon gegen Bremen und Kiel auch schon sehr gut in die zweite Hälfte gekommen. „, sagte Preußer.

Das Trainerteam thematisierte zudem die Tatsache, dass die Mannschaft in Aue zu Null gespielt hat. „Das erneut zu schaffen, werde aber eine große Herausforderung, da der Gegner seine Stärken in der Offensive hat. Was sicherlich ebenfalls angesprochen wurde, ist die erneut mangelnde Effektivität in der Offensive. Einige gute Ansätze für Konter wurden teilweise unkonzentriert oder eigensinnig vergeben.

Selbstvertrauen: Das ist natürlich abhängig von den Ergebnissen. Zuletzt hat sich die Fortuna belohnt und etwas in Richtung breiterer Brust getan. Doch der Gegner wird bersten vor Selbstsicherheit, und dem muss man sich entgegenstemmen. „Die Sicherheit im Spiel ist mit ausreichendem Selbstvertrauen größer, der Spielaufbau fällt leichter“, erklärt Preußer. „Ich habe das Gefühl, dass wir aus Aue etwas mitnehmen können. Der Gegner hat eine junge Mannschaft, die unbekümmert auftritt.“ Vielleicht kann man diesen Spielern den Schneid abkaufen, wenn das eigene Gefühl stimmt.

Personal: „Es sieht gut aus, wir können fast aus dem Vollen schöpfen“, sagt Preußer. Zum Beispiel mit Robert Bozenik war Fortunas Cheftrainer im Spiel und auch der folgenden Trainingswoche sehr zufrieden. „Jetzt haben wir die Entscheidung zu treffen, ob er von Anfang an spielt oder von der Bank kommt“, sagte Preußer. „Das ist eine gute Situation für mich, weil wir es auch für den Gegner offenlassen können.“ Er sei auf jeden Fall richtig angekommen und bereit. Auch Dawid Kownacki ist nach einer kurzen verletzungsbedingten Pause von einem Trainingtag wieder an Bord.

Selbst Dragos Nedelcu sei wieder eine Option. Jetzt müssen sogar Profis auf der Tribüne Platz nehmen. Dann müsse man schauen, wie das auf die Spieler wirkt. Ob sie sich dann noch mehr im Konkurrenzkampf ins Zeug legen und diese Art der Motivation der Mannschaft hilft, um sie besser werden zu lassen.

Taktik: Es wird keine ganz großen personellen Veränderungen geben. „Das Ganze soll sich in der Mannschaft auch einspielen“, sagt der Trainer, der in Sachen Viererkette beim Alten bleiben wird, da Dragos Nedelcu offensichtlich erst einmal geschont werden soll. Das muss nicht heißen, dass das System mit einem Stürmer beibehalten wird. Allerdings ist es dem Trainer schon sehr wichtig, dass die Flügel gut besetzt sind. Und vielleicht kommt ein von den Länderspiel-Belastungen erholter Shinta Appelkamp wieder in die Mannschaft – was weitere Möglichkeiten schafft.

Motivation und Spielentwicklung kann von der Unterstützung von den Rängen abhängen. Die Taktik eher nicht, meinte der Trainer. „Ich würde mich freuen, wenn wir von möglichst vielen Anhängern unterstützt werden.“ Das würde nämlich helfen, eine Taktik gegen einen starken Gegner durchzudrücken.

So könnte Fortuna spielen:
Kastenmeier – Narey, Klarer, Hoffmann, Hartherz – Sobottka, Tanaka – Klaus, Appelkamp, Petersen – Hennings
Kader: Wolf – Prib, Bodzek, Koutris, Zimmermann, Kownacki, Bozenik, Piotrowski, Nedelcu

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