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Was ist ein Straßenbahn-Derby?

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Frei übersetzt konnte der geneigte Spaßvogel interpretieren, dass sich die Linie U76 mit der U70 “battelt” und daraus – in welcher Sportart auch immer – eine der beiden Bahnen – was auch immer – gewinnt.
Schön wäre es ja und viel zu eng übersetzt natürlich.
Nichts anderes, als das Duell der Knielosen gegen die Eishockeyerfinder ist hier gemeint und das ganze in der Stadt der Seide (nee, nicht Lyon), also Krefeld und in ihrer Eishalle, die mit den zwei „Y“.

In der Saison ist uns so nach Derbys, die Haie wurden ja bereits abgefrühstückt und nun „schaun mer mal“, wie es der DEG bei einem der Überraschungsteams des ersten Saisonviertels so erging. DEG Platz 5 und Krefeld Platz 7, weit vor Köln, Nürnberg und Wolfsburg, das sollte doch Gutes verheißen, oder?

Erstmal einen gehörigen Schrecken bekommen, haben doch die Pinguine die gleichen Farben, wie die Bienchen aus Westfalen, sollte ich mich so übel verfranzt haben? Nee…passt und reichlich Rot-Gelbes Volk unterwegs, hier waren wir richtig.

Jo, gespielt wurde auch, also „gespielt“ ist möglicherweise eine Nuance zu hoch gegriffen, eher gearbeitet, gekrampft und sich mehr oder weniger neutralisiert – mit leichten Vorteilen für die DEG im Anfangs- und für den KEV im Mitteldrittel – und nur nach den Toren wurde es dann kurzzeitig ein Derby auf dem Eis, so mit Kribbeln, Raufen, Fangesänge und so…
Je ein Drittel numerisch brüderlich geteilt, war so in Ordnung.

Der letzte Spielabschnitt war dann auch das Spiel, welches man sich für ein Nachbarschaftsduell so vorstellte.
Hitzig, kämpferisch und an Szenen vor beiden Toren überhaupt nicht geizend, was ich so zwischen dem Auf und Ab vor uns unter Ellbogen, Achselhöhlen und Doppelkinne erhaschen konnte.
Hee… ihr Stoffel, ihr hattet Sitzplätze teuer erstanden, wie das wunderbare Wort “Sitz” schon aussagt, eben sitzen, Hintern in Sitzschale und gut ist, sonst würde es ja “Steh” heißen, das Leben kann so schwierig sein und ich bin alt und komm nicht mehr so gut ohne Kran hoch.

Auf jeden Fall ging’s in die Verlängerung und als wenn der Derby-Gott es auf die Spitze treiben wollte, netzte irgendeiner der Pinguine sensationell zauberhaft ein, musste man neidlos anerkennen. Der eingesprungene Doppelaxel, Augen auf und rein das Gummi. Traumtor!

Alles in allem hat’s Spaß gemacht, wenn’s auch mal wieder gegen die Düsseldorfer ausging, leider letzte Zeit ein wenig den Rhythmus verloren, ich bin aber auch sicher, das kommt wieder.

Euer Heiko Sauer

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