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Wenn selbst der coole Kenny laut jubelt

Norweger im DEG-Trikot zeigt ansteigende Form

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

23 Spiele blieb Ken André Olimb in der Deutschen Eishockey Liga ohne eigenen Treffer. Beim 5:2 der Düsseldorfer EG gegen Schwenningen in der vergangenen Woche traf der 32-Jährige endlich mal wieder und feierte das persönliche Erfolgserlebnis für seine Verhältnisse überschwänglich.

Normalerweise gehört Ken André Olimb zu den emotional zurückhaltenden Vertretern in der Deutschen Eishockey Liga. Tore oder andere gute Aktionen auf dem Eis werden nur kurz bejubelt – oder in der für Skandinavier nicht untypischen Art und Weise fast stoisch zur Kenntnis genommen. Nicht so am vergangenen Donnerstag beim 5:2-Heimsieg der Düsseldorfer EG über Schwenningen. Da brach es regelrecht aus dem Norweger heraus. Olimb bejubelte seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen die Wild Wings ausgelassen und geradezu extrovertiert.

Nach zuvor 23 Spielen ohne eigenes Tor eine absolut nachvollziehbare Reaktion. „Dass die Mannschaft gewinnt, ist für mich immer das Wichtigste“, sagte der 32-Jährige, gab im selben Satz aber ehrlich zu: „Es war mal wieder schön, ein Tor geschossen zu haben.“ Viel wurde in den zurückliegenden Wochen über die mangelhafte Produktivität der Düsseldorfer Top-Stürmer geschrieben und gesprochen, obgleich niemandem Einsatz und Wille abzusprechen waren.

„Das Tor ist natürlich wichtig
für das eigene Selbstvertrauen.“

Erst recht nicht dem nimmermüden Olimb, der sich seinen Status in den mittlerweile sechs Saisons (in zwei Abschnitten) bei der DEG nicht nur durch seine Spielintelligenz sowie sein Dasein als Denker und Lenker im Offensivspiel erarbeitet hat. Bei jedem Wechsel geht der Olympia-Teilnehmer von 2014 keinem Zweikampf aus dem Weg und ist sich niemals für einen Extrameter zu schade. Kurzum: Ein vorbildlicher Profi, wie ihn sich jeder Trainer und Kaderplaner wünscht.

Der Vertrag des fleißigen Mittelstürmers in Düsseldorf läuft im Sommer aus

Foto: Birgit Häfner

Trotzdem durfte auch der stets höfliche und immer ein wenig schüchtern auftretende Olimb nicht von der Kritik ausgenommen werden. „23 Spiele ohne Tor ist eine lange Zeit. Deswegen ist das Tor natürlich wichtig für das eigene Selbstvertrauen“, erklärte der Center, dessen Formkurve nicht zuletzt dank seiner fünf Scorerpunkte in den jüngsten sechs Partien wieder nach oben zeigt. Und auch wenn es beim 3:4 am Ostermontag in Ingolstadt keinen Olimb-Treffer oder -Scorerpunkt gab und die DEG-Profis nach zuvor zwei Siegen ohne Zähler in den Mannschaftsbus stiegen, so liegt es auch am emsigen Stürmer, dass die Rot-Gelben sechs Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde eine ordentliche Ausgangsposition im Rennen um die Play-off-Plätze haben.

Wie es über den Sommer hinaus mit ihm weitergeht, ist noch offen. Der Vertrag des Norwegers, der aktuell bei drei Toren und 15 Assists steht, läuft zum Saisonende aus – wie bei so vielen anderen Spielern im Team von Trainer Harold Kreis auch. Mit einem Ken André Olimb in der Form der vergangenen Tage dürfte Sportdirektor Niki Mondt vermutlich nicht lange darüber nachdenken, das Arbeitspapier verlängern zu wollen.

Jetzt fokussieren sich Olimb und die DEG aber erst einmal auf das Erreichen der Play-offs. „Wir kämpfen mit Wolfsburg um das Viertelfinale. Das bessere Team wird es schaffen.“ Der Musterprofi aus Oslo wird alles dafür tun, damit jene Mannschaft seine DEG ist. Schon am Mittwochabend (18.30 Uhr) geht es weiter, wenn der Gegner wieder Ingolstadt heißt.

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