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Wer zahlt auf Schalke die Zeche?

Fortuna kann sich keine Niederlage leisten

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die Spannung ist groß vor dem Auftritt von Fortuna Düsseldorf in der Schalke Arena am Samstagabend (20.30 Uhr/live bei Sport1). Auch wenn Christian Preußer erst nach acht Spieltagen ein Zwischenfazit ziehen möchte, ist dieses Duell der Traditionsvereine ein richtungsweisendes Spiel.

Für beide wäre eine Niederlage mit dem Abrutschen in den Tabellenkeller verbunden. „Es kribbelt ein wenig mehr als sonst“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Das liegt aber mehr am Gegner als an der Tabellensituation.“

Der Gegner wird vor eigenem Publikum – die Arena wird gut gefüllt sein mit 25.000 blau-weißen Fans – auf Wiedergutmachung nach dem 1:4 in Regensburg aus sein. 1.000 Anhänger aus Düsseldorf werden dagegen halten müssen. Das Kontingent für die Gäste-Fans war schnell vergriffen. Die Stimmung sollte also für beide Mannschaften inspirierend sein. Fortunas Flügelspieler Khaled Narey sprach davon, dass diese feindselige Stimmung ideal sei, eine „Jetzt-erst-recht-Stimmung“ innerhalb der eigenen Mannschaft aufzubauen.

Preußer hat bei den Schalkern beobachtet, dass ein sehr großer Umbruch im Sommer vollzogen wurde. Das Einspielen bräuchte da noch Zeit, obwohl bereits eine Spielidee bei den Knappen zu erkennen sei. Taktisch seien die Schalker sehr flexibel aufgetreten. Allerdings haben sie nicht immer Erfolg mit ihren taktischen Formationen erzielt, sonst würde das Team nicht so weit unten in der Tabelle stehen. Trotzdem erwartet Fortunas Cheftrainer keinen verunsicherten Gegner.

Ao Tanaka ist mehr als nur eine Option für das Schalke-Spiel

Für die Fortuna stellt sich die Frage, wie sehr man selbst auf den Gegner eingeht oder nur auf sich achtet, um die eigene Spielidee durchzubringen.  Das hängt natürlich auch von der personellen Besetzung seiner Mannschaft ab. Die sollte wohl eher agieren, als nur darauf schauen, was der Gegener machen wird. Daher wird eine gehörige Last der Verantwortung auf den Schultern von Ao Tanaka liegen, der wohl erstmals von Anfang an für die Fortuna in einem Pflichtspiel auflaufen wird.

Der neue Spielmacher hat in seinen 30 Minuten beim 2:2 gegen Kiel überzeugt und hätte laut Christian Preußer auch Luft genug für 90 Minuten. „Das hängt von der Intensität und dem Verlauf des Spiels ab“, sagte Preußer, der froh ist, dass sein japanischer Spielmacher nicht zu den Länderspielen abgestellt werden muss. So könne er die Zeit nutzen, um sich noch besser bei der Fortuna einzugewöhnen.

Zeigte gegen Kiel eine starke Leistung: Khaled Narey. Foto: Kenny Beele

Der Trainer äußerte sich in der Pressekonferenz vor dem Spiel sehr zuversichtlich, was die Erfolge der Trainingsarbeit angeht. „Wir haben sehr konsequent an der Genauigkeit von Flanken und der Strafraumbesetzung gearbeitet“, erklärte der 37-Jährige, der hofft, dass die Ergebnisse dieser Arbeit dann auch im Spiel zu sehen sein werden. „Eine endgültige Bewertung gebe ich dann nach dem Spiel ab.“

Zeichen deuten darauf hin, dass sich am Fortuna am Tranfermarkt noch bedient

Bis Dienstag könnte Fortuna auch im Falle einer Niederlage auf dem Transfermarkt noch reagieren – in beiden Richtungen. Die Suche nach einem Innenverteidiger wird wohl von Fortuna nicht mehr so intensiv betrieben, nachdem sich Andre Hoffmann wieder als fit zurückgemeldet hat und seit Mittwoch alle Trainingsinhalte mitmachen kann. Auch Jamil Siebert wurde vom Trainer noch mal ins Gespräch gebracht, so dass man den Eindruck hat, er sei mit der derzeitigen Situation in der Innenverteidigung zufrieden, obwohl der Transfer von Luka Krajnc nicht verwirktlicht werden konnte.

„Die Suche hat sich auch auf andere Positionen ausgeweitet“, erklärte Preußer, der sogar von mehreren möglichen Last-Minute-Schnäppchen sprach. Das bedeutet, wenn man diese Aussage interpretiert, dass sich noch der eine oder andere Spieler in der „Fortuna-Pipeline“ befindet, der vielleicht doch noch nach Düsseldorf wechselt. Ein Testspiel am Donnerstag würde in der länderspielfreien Zeit sogar die Möglichkeit geben, nicht nur Andre Hoffmann auf die nächsten Einsätze vorzubereiten.

Shinta Appelkamp für Deutschland nominiert

Eine Lanze brach Fortunas Cheftrainer für Dawid Kownacki. Er sei bereit, mit dem Polen weiterzuarbeiten, um das herauszukitzeln, was Preußer an Potenzial im polnischen Stürner noch sieht. „Abschreiben sollte man ihn nicht, wir werden Dawid noch brauchen.“

Bis auf Tony Pledl, Emma Iyoha, Andre Hoffmann, Zyger-Lex Lobinger und Marcel Sobottka hat der Trainer alle anderen Spieler an Bord. Spannend dürfte nur die Frage der Flügelbesetzung sein. Dort hat Khaled Narey zuletzt nicht nur überzeugt, sondern ihm gelang auch das wichtige und schöne Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen Kiel. Auf Kristoffer Peterson oder Felix Klaus müsste der Trainer dann zunächst verzichten.

Gute Nachrichten gibt es vom DFB und der U21-Auswahl. Trainer Stefan Kuntz berief Shinta Appelkamp in den Kreis der Nachwuchs-Nationalmannschaft. Der Deutsch-Japaner hofft, diesmal auch auf dem Platz und nicht allein von der Bank wie beim EM-Erfolg helfen zu können.

Mögliche Aufstellung der Fortuna:
Kastenmeier – Zimmermann, Klarer, Nedelcu, Hartherz – Prib – Narey, Appelkamp, Klaus – Tanaka – Hennings
Kader: Wolf – Koutris, Bodzek, Piotrowski, Petersen, Kownacki, Sieben, Oberdorf, Shipnoski

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