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“Wir haben jetzt ein volles Programm…“

Bundesliga, Deutsche Einzel-Meisterschaften, Champions League: Der Terminkalender der Tischtennis-Cracks von Borussia ist pickepackevoll. Am vergangenen Wochenende kassierte der Rekordmeister eine Niederlage in München und gewann nur wenige Stunden später in Grenzau. Jetzt geht es für Timo Boll zur DM nach Wetzlar, seine Teamkollegen fahren nach Schweden zur nationalen Meisterschaft. Wir haben mit Borussia-Trainer Danny Heister über den stressigen Saisonendspurt gesprochen.

Wir war das vergangene Wochenende?

Vor allem anstrengend. Die Atmosphäre beim Spiel im Münchener Audi Dome gegen Ochsenhausen am Samstag war super, 4500 Zuschauer waren da. Eigentlich waren wir auch gut vorbereitet und alle Spieler sehr gut drauf. Leider hat das nicht gereicht. Timo hatte seine Chance beim Stand von 2:2 und 6:6 im fünften Satz, Kristian Karlsson war beim 1:2 mit 9:9 im vierten Satz kurz vor dem Ausgleich. Leider hatte das alles nicht gereicht und wir haben das Spiel dann mit 2:3 verloren. Aber wir hatten gar nicht viel Zeit zum Nachdenken danach.

Einen Tag später stand ja schon das Spiel in Grenzau an…

Genau. Wir mussten nach der Niederlage gegen Ochsenhausen ganz schnell abschalten. Wir hatten nur 20 Minuten Zeit, mussten dann duschen, haben Autogramme geschrieben und sind dann in die Autos gestiegen, weil wir nach Grenzau mussten. Das war ein straffer Zeitplan. Aber ich bin stolz, dass wir dann in Grenzau souverän gespielt haben und auch Anton Källberg gegen deren besten Spieler Bobocica mit 3:0 gewonnen hat, das war schon super. Es war ein anstrengendes Wochenende mit einem guten Ende.

Ist es nicht schade, das man nach einem Spiel vor 4500 Zuschauern in München sofort weiter muss und diese tolle Atmosphäre nicht genießen kann?

Wenn man verliert, dann gibt es nichts zu genießen. Aber der Zeitplan war vorher festgelegt. Auch, wenn wir gewonnen hätten, wären wir schnell abgefahren. Wir hatten nur 20 Stunden Zeit bis zum nächsten Spiel und die Spieler mussten schlafen. Also mussten wir schnell ins Auto, nachts ist jede Minute Verzögerung eine zu viel. Und dann hatten wir auch noch richtig Pech.

Warum?

In ganz Deutschland war eine Samstagnacht nur eine einzige Autobahn gesperrt: Unsere! Die A3 von München Richtung Würzburg. Wir mussten eine halbe Stunde Umweg fahren. Geplant, war, dass wir um 1 Uhr im Hotel ankommen. Es wurde dann 1:30 und wir haben erst um 2 Uhr geschlafen. Um halb zehn sind wir dann weiter gefahren nach Grenzau

Was bedeuten die beiden Ergebnisse für die restliche Saison in der Bundesliga?

Wir sind jetzt Tabellenzweiter. Um noch eine Chance auf den ersten Platz zu haben, muss Ochsenhausen mindestens einmal patzen. Die ersten vier Playoff-Kandidaten stehen eigentlich fest. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren und versuchen Platz zwei zu sichern. Mal schauen ob wir in den letzten beiden Saisonspielen noch Timo Boll bringen werden oder ob die anderen es richten. Die Bundesliga rückt aber erst einmal in den Hintergrund. Dieses Wochenende stehen erst einmal die nationalen Meisterschaften für unsere Spieler an. Nächste Woche fliegen wir dazu erst einmal nach Russland, um dort in Jekaterinburg in der Champions League anzutreten. Da haben wir auch noch eine schwere Aufgabe vor uns. Für uns ist jetzt jedes Spiel ein Finale und wir wollen alle so gut wie möglich abschneiden.

Da bleibt nicht viel Zeit zur Vorbereitung…

Nein, Jekaterinburg ist ein tierisch langer Flug. Zum Glück spielen wir schon donnerstags und freitags fliegen wir schon mittags zurück. Denn samstags drauf fahren wir schon wieder nach Bremen zum nächsten Bundesliga-Spiel. Wir haben jetzt ein volles Programm. Deshalb müssen wir tatsächlich von Spiel zu Spiel schauen und zusehen, dass wir immer gut vorbereitet sind.

 

(PK)

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