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„Wir können die Top-Teams alle schlagen“

Beachvolleyball-Ass Kira Walkenhorst im Interview

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Seit ihrem Comeback schlägt die 29-Jährige für die Sportstadt Düsseldorf auf. Am Wochenende stehen die Deutschen Meisterschaften an. Eine bestimmte Zielsetzung haben Walkenhorst und Anna-Lena Grüne nicht.

Frau Walkenhorst, wie groß ist die Vorfreude auf die Deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand?

Kira Walkenhorst: Es wird anders sein als in den Jahren zuvor. Immerhin können wir vor ein paar Zuschauern spielen. Niemand sollte jedoch diese tolle Atmosphäre der Vergangenheit im Kopf haben, die wird es dieses Mal so nicht geben. Trotzdem freuen meine Partnerin Anna-Lena Grüne und ich uns sehr auf die Deutschen Meisterschaften und darüber, dass sie überhaupt ausgetragen werden können.

Ihr Comeback ist gerade einmal ein paar Wochen her, nun steht gleich ein Highlight auf dem Programm. Fühlt sich das komisch an oder ist es eher ein vertrautes Gefühl?

Walkenhorst: Komisch ist es nicht. Das war ja auch nicht meine erste längere Pause vom Beachvolleyball auf Spitzenniveau. Wir haben im Vorfeld ein paar gute Spiele gemacht und gehen daher positiv an die Deutschen Meisterschaften heran. Die Qualifikation frühzeitig geschafft zu haben, das war jedenfalls ein gutes Gefühl. An der Ostsee haben wir keine Favoritenrolle zu erfüllen, daher sind Anna-Lena und ich relativ entspannt.

Das ist das richtige Stichwort: Was ist denn drin bei den Deutschen Meisterschaften?

Walkenhorst: Wir möchten konstant gut spielen und gehen tatsächlich ohne eine bestimmte Platzierung im Kopf in die Meisterschaft rein. Es ist so abgedroschen, aber wir schauen wirklich von einem Spiel zum anderen. Uns ist bewusst, dass wir die Top-Teams schlagen können. Ebenso müssen wir aber auch alle vermeintlichen Außenseiter ernst nehmen.

Wie gut funktioniert das Zusammenspiel mit Anna-Lena Grüne denn inzwischen?

Walkenhorst: Natürlich ist das ein Unterschied, ob du bereits Jahre oder erst ein paar Monate zusammen spielst. Wir hatten zwei Turniere Zeit, um uns kennenzulernen. Darüber hinaus haben wir zuletzt viele Trainingseinheiten absolviert. Trotzdem sind wir immer noch in der Findungsphase. Es wäre verrückt, wenn dem nach den paar Monaten nicht so wäre.

Wie sehr hat sich der Beachvolleyball-Sport Ihrer Meinung nach in diesem Sommer durch viel Eigeninitiative mehr in den Vordergrund katapultieren können?

Walkenhorst: Die Beach Liga in Düsseldorf war natürlich eine richtig coole Sache. Ich ziehe den Hut vor denen, die das ermöglicht haben. Der Beachvolleyball war eine der ersten Sportarten, die in der Pandemie wieder den Betrieb aufgenommen hat. Da waren alle Aktiven sehr dankbar für. Grundsätzlich hat dieser Sommer in jedem Fall viel positives Feedback hervorgerufen.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ titelte nach ihrem jüngsten Erfolg in Hamburg über Laura Ludwig „Drillings-Mama ärgert Gold-Partnerin“. Wie nehmen Sie so eine Schlagzeile wahr?

Walkenhorst: Die habe ich gar nicht gelesen. Klar, ich bin Drillings-Mama und ich habe mit Laura Gold bei den Olympischen Spielen gewonnen. Aber wie ich schon in Hamburg sagte: Es wäre nicht anders oder weniger schön gewesen, wenn wir gegen Andere aus dem Nationalteam gewonnen hätten. Was die Medien dann daraus machen, verfolge ich nicht immer so.

Wird die Drillings-Mama denn ihre Kinder in Timmendorfer Strand dabei haben?

Walkenhorst: Vor Ort sind die drei auf jeden Fall. Maria wird mit ihnen sowie Oma und Opa Ferien machen. Ob und wie nah sie bei den Spielen dabei sein werden, warten wir mal ab.

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