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“Wir wollen auch dort hin, wo unsere Damen schon sind“

Während die Damen des DHC in der Bundesliga um die Deutsche Meisterschaft spielen, stehen für die Herren ganz andere Vorhaben an. Das Team von Trainer Akim Bouchouchi kämpft nach dem Abstieg vor zwei Jahren um die Rückkehr in die deutsche Eliteklasse. Als Zweiter liegen die DHC-Herren nach sieben Spielen vier Punkte hinter Tabellenführer Hamburger Polo Club. In den Dienstagsfragen der Sportstadt Düsseldorf äußert sich Bouchouchi über die Aufstiegsaussichten und den Neidfaktor mit Blick auf die so erfolgreichen Damen des DHC.

Akim, Platz zwei, vier Punkte hinter dem Aufstiegsrang: Sind deine DHC-Herren auf Kurs?

Nein, leider stehen wir nicht ganz oben. Das hatten wir uns als erstes Ziel gesetzt. Da wollen wir hin und dann auch bleiben. Leider haben wir auf den kräftezehrenden Auswärtstouren in Hamburg Punkte gelassen. Die wollen wir jetzt wieder gut machen.

Ist Tabellenführer Hamburger Polo Club zu schlagen?
 
Das ist auf jeden Fall eine starke Mannschaft mit vielen Alt-Internationalen, die sich da zusammengefunden haben. Hamburg ist ein unangenehmer Gegner, der zuletzt aber auch verloren und an Doppelspieltagen nicht mehr den frischesten Eindruck gemacht hat.

Was fehlt momentan, um Rang eins angreifen zu können?

Wir spielen gut. Unser Problem ist, dass wir nicht genug Tore schießen. Ein spielerisches Übergewicht erarbeiten wir uns fast immer. Deswegen werden wir jetzt auch nicht unruhig, sondern bleiben gelassen. Beim 4:0 gegen Köln vergangenes Wochenende haben wir unsere Chancen schon deutlich konsequenter genutzt.

In den vergangenen Jahren hat sich das Gesicht der DHC-Herren massiv verändert. Zahlreiche prägende Figuren haben den Verein verlassen oder ihre Karriere beendet, neue Talente und Stammkräfte sind gekommen. Wie gut hat das Team den Umbruch verkraftet?

Wir haben in der Vergangenheit gute Personalentscheidungen getroffen und den Umbruch fast reibungslos bewältigt. Abgeschlossen ist der Prozess aber noch nicht, es ist immer noch viel im Wandel. Neue Strukturen, die Führung im Team und auch die Integration der Jungen – das muss sich alles finden. Das Potenzial ist aber da und das ist das Wichtigste auf dem Weg zu einer stabilen Mannschaft.

Am Samstag (16 Uhr) gastiert der Tabellensechste aus Gladbach am Seestern. Ist dein Team da nicht klar favorisiert?

Ich bin vorsichtig geworden, denn in dieser Liga kann jede Mannschaft jede schlagen. Aber wir haben den Anspruch, diesen Gegner zu schlagen.

Die Damen des DHC haben zuletzt in Serie um die Deutsche Meisterschaft gespielt, sie einmal sogar geholt und mit drei Olympiateilnehmerinnen, die in Rio sogar Bronze abräumten, viel Lob und Aufmerksamkeit bekommen. Werden du und deine Spieler da nicht neidisch?

Das ist ganz spannend, denn als ich früher bei den Herren als Spieler aktiv war, gab es tatsächlich ein Konkurrenzdenken. Aktuell ist das nicht mehr so und die Damen haben sich Lob und Aufmerksamkeit auch ganz einfach verdient. Das Gefühl von Neid verspüre ich nicht. Wir sehen das Ganze eher als Ansporn, wir wollen auch dort hin, wo unsere Damen schon sind.

Vielen Dank für das Gespräch.

Zur Person: Akim Bouchouchi trainiert die DHC-Herren seit 2 Jahren hauptverantwortlich. Momentanes Ziel ist die Rückkehr in Liga eins. Der 40-Jährige lebt in Heerdt und stand in seiner aktiven Zeit als Torhüter in der Bundesliga zwischen den Pfosten bei den Oberkasselern. 2007 wurde Bouchouchi mit den DHC-Herren Deutscher Vizemeister in der Halle und 2008 auf dem Feld.

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