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Zurückgekämpft und Punkt geholt – DEG verliert bei Meister München erst in der Overtime

Die Düsseldorfer EG hat vor 3.680 Zuschauern bei Meister EHC Red Bull München mit 4:5 (1:1, 2:3, 1:0, 0:1) nach Verlängerung verloren. In einem Spiel mit immer wieder wechselnden Führungen hatte die DEG kurz vor Ende der regulären Spielzeit die Overtime erzwungen.

Pettersson Wentzel glänzt

Am Tag der bayerischen Landtagswahl hatte DEG-Chefcoach Harold Kreis in der Landeshauptstadt auf den gleichen Kader zurückgreifen können, wie zwei Tage zuvor im benachbarten Ingolstadt. Auch zwischen den Pfosten gab es keine Änderung. Dort stand wieder Fredrik Pettersson Wentzel seinen Mann. Das führte zu der kuriosen Situation, dass bei beiden Teams gebürtige Düsseldorfer als Ersatzgoalie auf der Bank saßen. Neben Mathias Niederberger auch sein Nationalmannschaftskollege Danny aus den Birken bei München. Dort startete der junge Kevin Reich. Der Meister fand zunächst besser in die Partie, kam gleich in den ersten Minuten zu einigen Schüssen. Pettersson Wentzel zeigte sich aber gut aufgelegt. Und dann schlug die DEG eiskalt zu. Leon Niederberger mit dem Assist und Marco Nowak mit seinem ersten Saisontor sorgten für die Führung. Aber München wäre nicht München, wenn sie sich davon geschockt zeigten. Schließlich haben die Bayern trotz einiger Verletzter immer noch eine hohe Qualität im Kader. Einer, der dazu gehört, ist Matt Stajan. Und der NHL-Routinier war es auch, der den schnellen Ausgleich erzielte. In der Folge waren die Gastgeber näher dran am 2:1, aber die schwedische Mauer im DEG-Tor hielt stand. Umgekehrt wussten die Rot-Gelben zu wenig mit ihren fünf Überzahlsituationen anzufangen, überstanden allerdings auch eine lange doppelte Unterzahl, als Christian Kretschmann und Alexandre Picard in die Kühlbox mussten.

Premiere für Reiter

Das Mitteldrittel gestaltete sich äußerst zerfahren. Beide Teams zeigten defensiv Schwächen, nutzten die dann wiederum in der Offensive auch aus. So fielen fünf Tore – drei auf Münchener, zwei auf Düsseldorfer Seite – und die Führung wechselte munter hin und her. Erst brachte John Henrion seine Teamkollegen mit einem doch arg optimistischen Pass im eigenen Drittel in Verlegenheit. Frank Mauer sagte „Danke“ und erzielte das 2:1. Dann kam die DEG mit zwei sehenswerten Treffern zurück. Besonders das 2:2 hatte es in sich. Bernhard Ebner mit einem tollen Pass aus dem eigenen Drittel, Christian Kretschmann ließ einen Rückhand-Dreh-Pass von der Bande in den Lauf von Stefan Reiter folgen und der ehemalige Landshuter traf zu seinem ersten DEL-Tor. Kurz darauf legte die Skandinavien-Connection nach. Calle Ridderwall auf Kenny Olimb – die DEG lag auf einmal vorne. Der zweite Assist ging auf John Henrion. Der hat ja immerhin auch einmal in Schweden gespielt. Aber die Düsseldorfer brachten sich erneut selbst in die Bredouille. Als Leon Niederberger und erneut Christian Kretschmann draußen saßen, gab es wieder doppelte Überzahl für Red Bull – und das sogar 1:42 Minuten lang. Alexandre Picard und Patrick Köppchen verteidigten mit ihren wechselnden Vorderleuten Patrick Buzás oder Kenny Olimb heroisch gegen dauerschießende Bullen. Doch eine Sekunde vor Ablauf der Strafe hatte Kastner dann doch eine Lücke gefunden. Kurz darauf legte der junge Münchener dann noch nach. Die Rot-Gelben hatten den Puck noch einmal im eigenen Drittel verloren. Mit 3:4 ging es in die zweite Pause.

Jubilare sorgen für Verlängerung

Die Hausherren wollten die Partie jetzt nach Hause bringen bzw. sie dort lassen. In Überzahl schossen sie aus allen Lagen, trafen Latte (Abeltshauser), Pfosten (Mauer) oder Pettersson Wentzel (alle anderen). Aber Letzterer hielt die DEG im Spiel. Und die Rot-Gelben sahen mit zunehmender Spieldauer immer deutlicher, dass sie hier eine Chance hatten. Jaedon Descheneau scheiterte noch knapp, doch 4:37 Minuten vor dem Ende war der Ausgleich dann da. Philip Gogulla hatte den Schläger reingehalten und mit seinem 500. DEL-Scorerpunkt für die Verlängerung gesorgt. Der Schuss kam von Alex Barta, der heute seinen 750. DEL-Einsatz feierte. Die Overtime spielten die Münchener dann aber meisterlich herunter. Geduldig und mit großer Puckkontrolle warteten sie auf ihre Chance, die dann Matt Stajan mit seinem zweiten Treffer des Tages zur Entscheidung nutzte.

Nach dem Bayern-Wochenende ist für die DEG vor dem Derby. Das erste traditionell intensive Derby gegen die Kölner Haie steht am kommenden Freitag (19.30 Uhr) im ISS DOME auf dem Programm. Für die Partie sind schon über 10.000 Tickets verkauft worden. Wer also dabei sein will und noch keine Karte hat, der sollte sich beeilen.

Strafminuten: München 14 – DEG 10

(TM/FF)

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