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Fortuna: Gutes Spiel, falsches Ergebnis

Was Fortuna das Preußer-Team falsch gemacht hat

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Ohne die Fans in der MERKUR Spiel-Arena hätte es den Abend und das Spiel in dieser besonders spannenden Form nicht gegeben. Bitter ist nur, dass Fortuna Düsseldorf in dem Vergleich mit Werder Bremen nicht punkten konnte. Das 2:3 spiegelt nicht den wahren Spielverlauf wider.

Markus Anfang hat es nicht nur aus Sicht aller Fortuna-Fans falsch gedeutet. Der Trainer des SV Werder Bremen sprach von einem „verdienten Sieg“ seiner Mannschaft. Aber beide Teams hätten sich den Sieg oder zumindest einen Punkt verdient. Fortuna hat leidenschaftlich gekämpft, und der Genickschuss in der allerletzten Szene der Nachspielzeit tat richtig weh, weil weder die Moral noch das gute Spiel der Mannschaft von Christian Preußer belohnt worden war.

„Ich habe vor einer Woche gesagt, das Ergebnis ist das Wichtigste, daher kann uns dieses Spiel nicht zufriedenstellen“, sagte Fortunas Trainer. „Ich finde aber, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben – ohne es schönreden zu wollen.“

Fünf neue Spieler standen gegenüber der Sandhausen-Partie in der Startelf

Angesichts des Fehlens von fünf Startspielern der vergangenen Woche hatte die „Notelf“ über 90 Minuten spielerisch und kämpferisch überzeugt. Neben den beiden verletzten Spielern Marcel Sobottka und Felix Klaus, saßen Shinta Appelkamp, Dragos Nedelcu und Leo Koutris zunächst auf der Bank, wobei die beiden Erstgenannten nach den leichten Blessuren aus dem Sandhausen-Spiel nicht fit genug für 90 Minuten  waren.

„Was in den letzten fünf Minuten passiert ist, war Emotion pur“, sagte Preußer. „Wir haben alles reingeworfen, und uns ist dann auch noch der Ausgleich gelungen.“ Doch das reichte nicht, man habe nun nichts in der Hand, obwohl der Trainer „viele gute Sachen“ gesehen hatte.

Zeigte ein gutes Spiel, wurde aber zum tragischen Helden: Khaled Narey. Foto: F95

Ein großes Lob gab es für die 12.500 Fans, die die Mannschaft sehr gut unterstützt hätten. „Ich hoffe, es ist rübergekommen, dass wir es gut machen wollten und diesen Support auch gebraucht haben. Es war eine richtig coole Atmosphäre“, sagte Preußer, der wie auch die Fortuna-Verantwortlichen hofft, dass das nächste Mal noch mehr Anhänger auf den Tribünen sein werden. 18.000 Zuschauer wären erlaubt gewesen.

Einen direkten Vorwurf an Torhüter Florian Kastenmeier gab es vom Trainer nicht

Natürlich waren auch die Gegentore ein Thema in den Gesprächen mit dem Trainer. Man werde sich die Szenen noch einmal in Ruhe anschauen. „Das werden wir mit Flo (Kastenmeier) und dem Torwarttrainer dann noch einmal besprechen. Aber in den ganzen 90 Minuten hat er auch viele gute Dinge gemacht.“ Einen direkten Vorwurf wollte Preußer seinem Keeper also nicht machen. Das wird wohl dann intern aufgearbeitet.

Ein Bewerbungsschreiben für den Rest der Saison war das von Kastenmeiers Seite jedenfalls nicht. Beim ersten Gegentor faustete Fortunas Torhüter den Ball genau vor die Füße des Doppeltorschützen Joshua Sergant. Bei dessen zweitem Treffer irrte Kastenmeier nach einer Ecke durch seinen Fünf-Meter-Raum und kam an den Kopfball am langen Pfosten nicht mehr heran.

Wie die Spieler das wegstecken, will Preußer in den nächsten Tagen beobachten. Die richtige Reaktion wäre, auf der guten Leistung aufzubauen. „So wie wir Fußball spielen, geht das in die richtige Richtung.“

Reaktionen:
„Wir haben sehr viel richtig gemacht. Die Gegentore waren sehr ärgerlich und vermeidbar. Es war tragisch, dass Khaled ein Tor vorbereitet, eines erzielt und dann zum tragischen Helden wird, als ihm das Foul vor dem Siegtor der Bremer passierte. Niemand macht ihm einen Vorwurf.“
Rouwen Hennings, Torschütze der Fortuna zum 1:1

„Wir haben das Spiel zu leicht hergegeben. Die Elfmeter-Situation hätte man vorher klären können. Mit dem Punkt hätten wir leben können. Alles in allem haben wir eine vernünftige Leistung geboten. Dass wir zweimal einen Rückstand aufgeholt haben, zeigt, welche Moral in uns steckt. Letztlich können wir aber auf der Leistung aufbauen.“
Edgar Prib, Mittelfeldspieler und neben Hennings bester Fortune in dem Spiel gegen Bremen

„Das war ganz bitter. In der letzten Minute den Ausgleich erzielt, und dann war es in der Elfer-Situation ganz knapp. Das war ein Fifty-Fifty-Ding. Er (Agu) war einen Moment vor mir am Ball. In den entscheidenden Szenen haben wir nicht gut verteidigt – die Gegentore waren eigentlich billig.“
Khaled Narey, Fortunas Torschütze und Pechvogel

 

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