D.SPORTS

Home of Sports

Fortuna – wieder Aus in der zweiten Runde

Preußer-Elf körperlich und offensiv nicht stark genug

Nicht immer gingen die Fortunen - hier Florian Hartherz links im Bild - mit vollem Einsatz zur Sache. Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat sich in Hannover nach einer 0:3 (0:1)-Niederlage aus dem aktuellen Pokal-Wettbewerb verabschiedet. Gegen einen körperlich präsenteren Gegner fand die Mannschaft von Trainer Christian Preußer nicht die Mittel, um richtig torgefährlich zu werden.

Seine Mannschaft hatte Christian Preußer für die Aufgabe in Hannover nur punktuell verändert. Tim Oberdorf blieb im Pokal in der Startaufstellung, und auch der an der Hand verletzte Christoph Klarer konnte mit Manschette für Fortuna spielen. Die beiden Änderungen betrafen die Offensive, in der Robert Bozenik statt Rouwen Hennings in der Sturmmitte auflief. Für den gegen KSC so starken Kristoffer Petersen kam der Ex- Hannoveraner Felix Klaus in die Mannschaft. Die Hannoveraner brachten zunächst in Sebastian Kerk, Sebastian Stolze, Dominik Kaiser und Max Beier vier neue Spieler in die Startelf. Kurz vor Beginn musste auch Lukas Hinterseer an der Hüfte verletzt passen. Für ihn kam Linton Maina und Kerk rutschte in die Sturmmitte.

Fortuna begann vorsichtig und kontrolliert, während die Hannoveraner schnell für klare Verhältnisse sorgen wollten. Die Gäste versuchten Ruhe in die Aktionen zu bringen, hatten aber auch in der zehnten Minute die erste Möglichkeit, als Klaus in den Strafraum eindrang und Bozenik sein Anspiel im Liegen aber nicht am Gegenspieler und Hannovers Torhüter vorbei ins Tor bugsieren konnte. Auch der erste gute Konter über Khaled Narey brachte eine gefährliche Situation, die von Julian Börner aber noch vor Bozenik bereinigt werden konnte.

Die ersten Halb-Chancen hatte die Fortuna

Auch die nächste gute Szene sah den scharf flankenden Narey und Bozenik und den abschließenden Bozenik in den Hauptrollen. Der Ball flog aber über das Tor der Hannoveraner (17.). Dann hatten aber auch die Gastgeber eine Chance, die beste im Spiel bisher. Beier kam aber nicht mehr ganz an die Flanke von Niklas Hult freistehend am hintern Pfosten heran (24.). Und die zweite gute Kombination brachte dann das 1:0 für die 96er. Sebastian Kerk traf freistehend nach einem schönen Anspiel von Beier in den Strafraum in der 30. Minute zur Führung. Dabei sah die Fortuna-Abwehr – nicht nur – schlecht gestaffelt aus.

Fortuna war sichtlich geschockt, brauchte ein wenig, um den insgesamt überraschenden Rückstand zu verdauen. Nach vorne lief nicht allzu viel, auch weil die Hannoveraner körperlich stabiler wirkten und deutlich mehr dagegenhielten. Das setzte sich bei der Kopfballchance von Julian Börner fort, der sich von Zimmermann zu leicht lösen konnte, aber den Ball über das Tor setzte. Das war zu wenig, was die Fortuna in den ersten 45 Minuten investierte, der Gegner hatte mehr Engagement gezeigt und die 800 Fortuna-Fans wollten ihre Mannschaft (lautstark) kämpfen sehen.

Das individuelle Durchsetzungsvermögen fehlte

Preußer reagierte zur Pause und brachte Jakub Piotrowski für den geraade im Siel nach vorne enttäuschenden Ao Tanaka. Fortuna stand nun höher. Großen Effekt hatte das zunächst nicht, weil der Gegner weiterhin versuchte, das Spiel weit weg vom eigenen Tor zu halten. Die Preußer-Elf fand nicht den Weg, um sich Chancen herauszuspielen.

Drohte wie im Dezember 2020 bei Rot-Weiß Essen das Aus in der zweiten Pokalrunde? An Kampf und Leidenschaft legte die Fortuna zu, aber gegen die massierte Abwehr hatten sie große Probleme, den Ball in den Strafraum zu bringen. Es fehlte bis dahin das individuelle Durchsetzungsvermögen. Selbst Khaled Narey, der allerdings auch fast immer von zwei Gegenspielern angegangen wurde, kam nicht zu seinen Flankenläufen oder Abschlüssen.

Nach einer Stunde erhöhte die Fortuna Risiko und Tempo. Sofort hatte Narey nach einem Hin und Her im Hannoveraner Strafraum die Schusschance. Doch der Außenstürmer war offensichtlich zu überrascht von dieser Gelegenheit. Er schoss den Ball weit über das Gehäuse. Die nächste Gelegenheit kam nun schnell. Piotrowski traf mit einem Seitfallzieher nach Vorlage von Zimmermann die Querlatte (68.).

Auch in der Schlussphase blieb Fortuna zu harmlos und kassiert noch zwei Kontertore

Preußer stellte nun um, wechselte das System und zwei neue Spieler ein. Rouwen Hennings und Stefan Peterson kamen für Narey und Bodzek, so dass zwei zentrale Spitzen und nur noch eine Sechs absicherte. Fortuna ließ zwar nun Ball und Gegner laufen, aber nach vorne war das immer noch zu wenig. Sollte die Fortuna zum zweiten Mal nach dem Spiel gegen Nürnberg (0:2) ohne eigenen Torerfolg bleiben? Es sah auch nach 82 Minuten so aus. Gefährliche Aktionen waren bis zum bitteren absolute Mangelware. Und dann traf auch noch Maximilian Beier zweimal, jeweils nach einem Konter zum 2:0 und wenig später zum 3:0-Endstand.

Statistik:
Hannover: Hansen – Muroya, Franke, Börner, Hult – Ondoua – Kaiser (77. Trybull), Stolze (71. Weydandt) – Beier, Maina (90. Krajnc), Kerk (77. Ernst)
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Klarer, Oberdorf, Hartherz (88. Hoffmann) – Bodzek (72. Hennings) , Tanaka (46. Piotrowski) – Narey (72. Peterson), Sobottka, Klaus – Bozenik
Kader Fortuna: Wolf – Hoffmann, Prib, Nedelcu, Koutris, Shipnoski
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Zuschauer: 11.300
Tore: 1:0 (30.) Kerk, 2:0 (90. +1) Beier, 3:0 (90. +4) Beier
Gelbe Karten: – / Oberdorf
Beste Spieler: Franke, Kerk / Klarer, Sobottka
Spielnote: 3,5
Spielfazit: Fortuna hat nach dem unnötigen Rückstand, weil die Mannschaft einmal hinten nicht aufgepasst hat, keine Möglichkeit gefunden, offensiv gefährlich zu werden und wurde dann noch in der Schlussphase zusätzlich bestraft.
Fortunas Formkurve: Die Preußer-Elf spielte gerade nach vorne deutlich schwächer als am vergangenen Wochenende, die defensive Stabilität – bis zur absoluten Schlussphase – half nicht.

Reaktionen:
„Wir sind genervt, dass wir ausgeschieden sind. Wir haben das Spiel in der erste Hälfte verloren, weil wir nicht so präsent waren. Das war zu fahrig. Mit der zweiten Hälfte bin ich halbwegs einverstanden. Jetzt gilt es, das Ergebnis schnell abzuhaken.“
Christian Preußer, Trainer der Fortuna

„Ich bin zufrieden, dass wir das Ganze so gut und ballsicher hinbekommen haben. Wir haben nicht unverdient zur Pause geführt. In einem richtigen Pokalspiel in der zweiten Hälfte haben wir dann alles gut wegverteidigt.“
Jan Zimmermann, Trainer von Hannover 96

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter