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33 schlimme Derby-Minuten

Defensiv fahrig, offensiv zu lang ineffektiv

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Die Düsseldorfer EG verliert bei den Krefeld Pinguinen mit 3:6 und zeigt bis zu ihrem ersten eigenen Treffer zum 1:6 eine Leistung zum Vergessen. Ab Minute 34 stabilisiert sich die Mannschaft und kann das Ergebnis noch halbwegs erträglich gestalten.

Das Gute am eng getakteten Spielplan in der Deutschen Eishockey Liga für die Düsseldorfer EG ist, dass nach Niederlagen nicht viel Zeit zum Nachdenken bleibt. Alle zwei bis drei Tage kommt schon wieder ein neuer Gegner. Und vielleicht ist das nach dem kleinen Derby in Krefeld auch genau richtig so. Denn schon am Dienstagabend gastiert die DEG bei den Nürnberg Ice Tigers und muss sich dort für das in der ersten Spielhälfte peinliche 3:6 (0:3, 2:3, 0:1) bei den Pinguinen rehabilitieren.

Zugegeben, die Krefelder sind schon seit Wochen nicht mehr die dysfunktionale Mannschaft vom Saisonstart. Immerhin sieben Mal in den vergangenen 13 Partien gingen die flugunfähigen Seevögel als Gewinner von diversen DEL-Eisflächen. Doch das, was die DEG am Sonntagnachmittag darbot, ließ die mitgereisten Anhänger fassungslos zurück und den Berichterstatter nach ausdrucksstarken Adjektiven suchen – von abenteuerlich bis desolat passte eigentlich fast alles.

Vor allem in den ersten 33 Minuten und 21 Sekunden des Spiels funktionierte bei den selbstbewussten Pinguinen alles und bei der DEG gar nichts. Defensiv zeigte sich die Mannschaft von Trainer Harold Kreis teilweise desolat, lud den Gegner mit Fehlern oder fehlender Aggressivität in den Zweikämpfen zum Toreschießen ein. Und auf der anderen Seite ließen die Profis in rot und gelb wieder einmal viel zu viele gute Chancen ungenutzt.

Krefeld spielt einfach und sich damit auf 6:0 davon

Wir haben hier drei Punkte liegen lassen, sind von Anfang nicht so gelaufen wie am Freitag gegen Ingolstadt“, sagte Verteidiger Marco Nowak. „Krefeld hat mit uns Sachen in der eigenen Zone gemacht, wow, das darf so nie passieren. Wir müssen das jetzt ganz schnell abhaken und dann wieder besser spielen. Und das werden wir auch machen.“

Schon nach 199 Sekunden schlug die Scheibe das erste Mal hinter Hendrik Hane ein, der bei den Gegentoren machtlos war, weil seine Vorderleute bestenfalls Spalier standen. Die DEG hätte das Resultat zur ersten Drittelpause durchaus anders gestalten können, lag jedoch wie schon gegen Schwenningen im ersten Spiel nach der Deutschland-Cup-Pause mit drei Toren Differenz zurück.

Doch anders als im Duell gegen die Wild Wings wurde es zunächst noch alles viel schlimmer. Krefeld kombinierte fröhlich weiter und berauschte sich an der Simplizität des eigenen Spiels – weil es eben auch absolut ausreichte, um dem ungeliebten Nachbarn aus Düsseldorf eine schallende Ohrfeige zu verpassen. Ein bisschen Glück hatten die Pinguine sicherlich auch, verdienten sich dieses aber auch durch ihre Leistung.

MacAulay, Schiemenz und Ehl sorgen für die Düsseldorfer Tore

Nach dem 0:6 erlöste Kreis seinen Torhüter und brachte Mirko Pantkowski für Hane. Im Anschluss an das folgende Bully traf Stephen MacAulay (34.) zum 1:6, Cedric Schiemenz (37.) verkürzte auf 2:6. Im Schlussabschnitt konnte Alexander Ehl (50.) das Resultat aus Düsseldorfer Sicht noch etwas erträglicher gestalten. Die elfte Niederlage im 20. Saisonspiel verhinderte das aber nicht mehr.

Die ersten zwei Drittel haben wir komplett verschlafen. Das mit dem Start ist allgemein unser Problem derzeit“, sagte Geburtstagskind Alexander Ehl. „Ich hätte gerne den Derbysieg mitgenommen an meinem Geburtstag.“

Statistik: Krefeld Pinguine – Düsseldorfer EG 6:3 (3:0, 3:2, 0:1)
DEG/Tor: Hane (Pantkowski); Abwehr: Heinzinger, Nowak – Cumiskey, Zitterbart – Järvinen, Trinkberger; Angriff: Schiemenz, Olson, Eder – O’Donnell, Barta, Ehl – Proft, MacAulay, Fischbuch – Bittner, Svensson, Postel
Schiedsrichter: Bruggeman/Steingroß
Zuschauer: 5109
Tore: 1:0 (3:19) Sabolic (Bracco, Bergström/5-4), 2:0 (17:25) Lewandowski (Rutkowski), 3:0 (19:50) Sacher, 4:0 (25:20) Lewandowski (Sacher, Blank), 5:0 (30:46) Bergström (Sabolic, Bracco/5-4), 6:0 (33:21) Glässl (Bracco), 6:1 (33:34) MacAulay (Cumiskey, Trinkberger), 6:2 (36:12) Schiemenz (Barta), 6:3 (49:43) Ehl (Cumiskey)
Strafminuten: 4:4
Torschüsse: 35:35

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