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Besser geht’s nicht

Borussia bejubelt das „Triple“

Foto: Horstmüller

von Tobias Kemberg

Mit einem 3:1 im Bundesliga-Finale gegen Titelverteidiger Saarbrücken ist der Rekordmeister endgültig wieder das Maß aller Dinge im Tischtennis und krönt seine ohnehin schon imposante Saison nach dem Gewinn der Champions League und des Pokals mit der 31. Deutschen Meisterschaft.

Auf der Hinfahrt waren es noch zwei Pokale, vor der nicht allzu weiten Rückreise von Dortmund posierten Spieler, Trainer und Offizielle von Borussia Düsseldorf mit deren drei sowie strahlenden Gesichtern für die Kameras und Smartphones in der Helmut-Körnig-Halle im Schatten des Westfalenstadions. Mit einem 3:1-Sieg im Finale der Tischtennis-Bundesliga, das erstmals im Rahmen der „Finals“ ausgetragen wurde, sicherten sich Anton Källberg, Kristian Karlsson, Timo Boll und Ricardo Walther das „Triple“.

Nach den Erfolgen in der Champions League sowie in der Deutschen Pokalmeisterschaft fand die Saison 2020/21 damit ihren perfekten Abschluss bevor es für die Protagonisten mit der EM sowie den Olympischen Spielen weitergeht. „Das ist die Kirsche auf der Torte, einfach sensationell“, sagte Trainer Danny Heister über das nach 2010, 2011 und 2018 vierte „Triple“ der Vereinsgeschichte. „Ich kann es eigentlich noch gar nicht fassen. Nach zwei Jahren ohne Titel hatten wir richtig Druck. Jetzt bin ich einfach nur unglaublich stolz auf diese Truppe.“

Parallelen zum Champions-League-Finale im Dezember

Nicht überraschend entschied sich der Erfolgstrainer bei der Aufstellung für Anton Källberg an Position eins. Der 23-Jährige kam mit der überragenden Bundesliga-Einzelbilanz von 27:2 nach Dortmund. Erstaunlicher war hingegen, dass Timo Boll nur an Position drei aufgestellt war. „Wir wollten bewusst so spielen“, sagte Heister. „Es war klar, dass Anton an der Eins steht. Das hat er sich nach seinem Jahr auch verdient. Natürlich ist das alles immer ein bisschen Zockerei. Aber wir wollten nicht unbedingt ins Doppel kommen.“

Foto: Kenny Beele

Damit kam es zunächst zu den drei selben Einzeln wie beim Champions-League-Finale in Düsseldorf – mit ergebnistechnischen Parallelen zum 19. Dezember des vergangenen Jahres. Kristian Karlsson stieg für das Eröffnungseinzel gegen Darko Jorgic in die Box. Der Schwede erwischte keinen guten Start und verlor die ersten beiden Sätze. Auch eine frühe Auszeit zu Beginn des zweiten Durchgangs half nichts. Dann aber fand der Borusse plötzlich besser ins Spiel. Mit sieben Punktgewinnen in Folge sicherte sich Karlsson den dritten Satz mit 11:4 und spätestens nach dem Ausgleich zum 2:2 schien der Linkshänder endgültig seinen Rhythmus gefunden zu haben. Im entscheidenden Durchgang verlor der 29-Jährige allerdings komplett den Faden und gab diesen mit 4:11 ab.

Auch für Anton Källberg begann der Finaltag nicht wunschgemäß. Doch nach verlorenem ersten Satz kämpfte sich der Weltranglisten-53. in das Match hinein und setzte sich mit 3:1 gegen Patrick Franziska durch. Fortan lief alles endgültig in Richtung der Borussia. Timo Boll musste zwar den ersten Satz gegen Shang Kun abgeben, reduzierte aber anschließend seine Fehlerquote, erhöhte die Präzision in seinem Spiel und setzte sich schließlich souverän mit 3:1 durch. Damit fand auch das dritte Einzel des Tages denselben Sieger wie im Champions-League-Finale. „Bei mir war es etwas zerfahren, aber nach der langen Wettkampfpause war es für alle heute etwas schwierig“, befand Boll, der sich angesichts des Gesamtergebnisses aber nicht allzu lange an der eigenen Performance stören dürfte.

Anton Källberg bringt sein Team erneut über die Ziellinie

Für die Entscheidung zeichnete dann wieder einmal Källberg verantwortlich – auch das eine Parallele zum Europapokaltriumph. Im Duell der Youngster gegen den erst 22-jährigen Jorgic zeigte sich der beste Bundesligaspieler der Saison in den ersten zwei Durchgängen gewohnt dominant. Jorgic zwang Källberg zwar noch mal in den vierten Satz, in diesem behielt der Borusse aber die Nerven und machte nach einer Gesamtspielzeit von 2:44 Stunden das „Triple“ für seine Farben perfekt.

In solchen Finals musst du bis zum letzten Ballwechsel konzentriert bleiben. Es ist wichtig den Fokus zu halten und nicht zu viel nachzudenken“, sagte Matchwinner Källberg, der seine Ligabilanz auf 29 Siege in 31 Spielen verbesserte. „Danach war alles nur noch Freude. Ich bin sehr stolz und glücklich, dass wir das heute geschafft haben.“ Anerkennung gab es auch von der Konkurrenz: „Die Borussia war in dieser Saison die beste Mannschaft und hat sich das verdient“, erklärte Saarbrückens Patrick Franziska. Dem war am Sonntag in Dortmund nichts mehr hinzuzufügen.

Borussia – 1. FC Saarbrücken 3:1
Kristian Karlsson – Darko Jorgic 2:3 (9:11, 8:11, 11:4, 11:9, 4:11)
Anton Källberg – Patrick Franziska 3:1 (8:11, 12:10, 11:8, 11:9)
Timo Boll – Shang Kun 3:1 (9:11, 11:8, 11:7, 11:6)
Källberg – Jorgic 3:1 (11:5, 11:8, 10:12, 12:10)

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